Wandertouren

FOTO-WANDERUNG 57 – 35 KILOMETER DURCHS MITTLERE SAARLAND

Von Beginn an begleitet mich auf dieser Wanderung eine eigenartige Winterstille. Auf den Höhen noch Schnee, der Himmel oft dunkel und leer, ein weites Nichts, die Wolken tief überm Land, aber durch den Schnee wirkt alles trotzdem hell und weit. In den Tälern dagegen ist es kaum noch winterlich. Lediglich ein paar Schneereste und die relativ niedrigen Temperaturen sind geblieben.
Die Tour verläuft in den Landkreisen Saarlouis, Neunkirchen und St. Wendel, vielfach auf asphaltierten Wegen, mitunter aber auch durch Wald. Ich orientiere mich dabei so gut wie überhaupt nicht an beschilderten Wanderwegen, von Zeit zu Zeit jedoch ergibt es sich von selbst, dass ich für ein paar Minuten oder auch mal eine Viertelstunde einem bestimmten Wanderpfad folge.

Länge der Wanderung: ca. 35 Kilometer

 

Slideshow mit ausgewählten Fotos

 

Kurz nach 8 Uhr, die letzten Minuten der Morgendämmerung. Man kann überraschend weit sehen. Hier und da Schneeinseln, ab ca. 300 Metern Höhe sind die Wege oft von einer dünnen Eisschicht bedeckt.

 

Erste kleine Waldpassage

 

Auf dem Weg zum Finkenrech, einem Naherholungszentrum oberhalb des Eppelborner Ortsteils Dirmingen. Hier verlaufen so einige Wanderwege, beispielsweise der Warken-Eckstein-Weg oder der Panoramaweg Eppelborn.

 

Der Asiatische Garten auf dem Finkenrech liegt völlig verlassen da.

 

Vom Finkenrech trabe ich ein kleines Stück auf Dirmingen zu, biege aber, dem Warken-Eckstein-Weg folgend, vor den ersten Häusern nach links ab. Im Moment scheint es noch so, als wären die Wege einigermaßen frei, aber das wird sich später ändern.

 

Der Morgen schreitet voran, aber auf den ersten Kilometern begegne ich niemandem.

 

Zum Gehen gehört natürlich das Schauen, das Betrachten, aber im Augenblick reicht es mir völlig aus, in einigermaßen zügigem Tempo einen Fuß vor den andern zu setzen. Die Luft ist kalt und klar, jede Ahnung von Frühling scheint noch weit weg.

 

Winterlandschaft, Winterlicht

 

Ich wandere schließlich doch nach Dirmingen hinein und durchquere den Ort, um von da dann nach Urexweiler zu gelangen. Dirmingen hat knapp 3 000 Einwohner und einen Bahnhaltepunkt an der Strecke Lebach – Saarbrücken.

 

Schon liegt Dirmingen hinter mir.

 

Während Dirmingen, wie erwähnt, zur Gemeinde Eppelborn gehört, ist Urexweiler ein Ortsteil von Marpingen. In Urexweiler entspringt die rund 30 Kilometer lange Ill. Irgendwann Anfang der 1990er-Jahre begann ein großes Renaturierungsprojekt, das den gesamten Verlauf des Flusses oder vielmehr Baches betraf und das im Jahr 2009 abgeschlossen wurde.

 

Ich nähere mich jetzt Urexweiler.

 

Plötzlich jede Menge Schnee und Eis

 

Am Ortsrand von Urexweiler

 

Es stört mich nicht im Geringsten, dass von der Sonne kaum etwas zu sehen ist. Ich überlasse mich der Ruhe des Gehens und entscheide mich oft ganz spontan für eine Richtung oder einen Weg.

 

Ich mag diese Art von Wegen.

 

Urexweiler liegt mittlerweile auch schon hinter mir. Eine Weile wandere ich auf Hirzweiler zu, kreuze vorübergehend den Wanderweg „Rund ums liebe Vieh“, der durch Hirzweiler verläuft, wandere dann aber in vielen Schleifen wieder auf Urexweiler zu.

 

Die Schneeinseln vom Beginn sind von großen Schneefeldern abgelöst worden.

 

Und dann ist der Schnee auch auf den Wegen da. Und das Eis. Oft lässt es sich nur am Wegrand im etwas tieferen Schnee einigermaßen sicher gehen. Der Himmel scheint auf die Landschaft hinabzusinken. Von Horizont zu Horizont Stille.

 

Der Dreibannstein. Hier treffen die Gemarkungen der Dörfer Mainzweiler, Remmesweiler und Urexweiler zusammen. Zugleich befindet sich hier die Landkreisgrenze zwischen dem Landkreis Neunkirchen und dem Landkreis St. Wendel.

 

Zwischen der kleinen Siedlung Habenichts und Urexweiler

 

Immer noch viele schneebedeckte Wege

 

Auf den letzten Kilometern kreuze ich mehrfach den Biberpfad, einen 19 Kilometer langen Premiumwanderweg.

 

Zur Abwechslung dann mal ein schmaler Pfad

 

Einen Atemzug lang ist da die ruhige Gewissheit, dass alles zusammenpasst.

 

„Der Acker leuchtet weiß und kalt.
Der Himmel ist einsam und ungeheuer.“

aus dem Gedicht „Im Winter“ des expressionistischen Dichters Georg Trakl

 

Die letzten Kilometer – von Berschweiler wandere ich auf den Finkenrech zu.

 

Abschluss

 

Slideshow

2 Comments

  • Jana

    Das scheint mal wieder eine schöne Winterwanderung gewesen zu sein, lieber Torsten, teilweise auch mit Schnee. Hast du im Saarland eigentlich schon alles abgegrast oder gibt es noch den einen oder anderen „weißen Fleck“? Und hast du Lieblingsstellen im Saarland, zu denen es dich immer wieder hinzieht?

    Liebe Grüße
    Jana

    • Torsten Wirschum

      Ja, es war eine schöne Wanderung, liebe Jana, mit überraschend viel Schnee.:-) In Bezug auf das Wandern gibt es schon noch so einige weiße Flecken hier für mich, vor allem im Hochwald. Dort bin ich noch fast gar nicht gewandert. Außerdem finden sich auch da, wo ich schon oft gewandert bin, immer wieder kleine Pfade, die ich noch nicht kenne. Was Lieblingsstellen betrifft, na ja, es gibt auf jeden Fall so einige Stellen, die mir sehr gut gefallen. Und an nicht wenigen davon sind wir ja auch schon gemeinsam gewesen.:-)

      Liebe Grüße
      Torsten

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