Inspiration
In dieser Rubrik finden sich Zitate aus Texten diverser Autoren sowie aus eigenen Blogbeiträgen. Die Sammlung wird ständig erweitert.
Mitunter möchte ich mich nur auf das Gehen und auf den Weg konzentrieren und nicht weiter über den Augenblick hinausdenken, als es für die nächsten zehn Schritte erforderlich ist.
Geschehenlassen kann ganz einfach sein.
„Meine Umgebung bietet viele schöne Möglichkeiten zum Wandern; und obwohl ich seit vielen Jahren fast jeden Tag laufe, manchmal sogar mehrere Tage hintereinander, habe ich sie längst nicht alle genutzt.“
Henry David Thoreau („Walking“, 1862)
Das sind die Augenblicke, in denen man lernt, geduldig zu sein, die Geduld zuzulassen, zu erkennen, dass es Momente gibt, in denen man nicht durch Betriebsamkeit oder Anstrengung vorankommt, sondern durch Innehalten, durch Garnichtstun.
„Nun habe ich erst, seit ich um des Gehens willen gehe, begreifen gelernt, was das Gehen ist. Man glaubt gar nicht, wie eine Sache ganz anders ausschaut, wenn man sie nicht als bloßes Mittel behandelt, dann tut sie erst ihr Wesen auf, gibt ihren Sinn her und lässt ihre heimliche Schönheit sehen.“
Zitat aus einem Feuilletonbeitrag („Vom Gehen“) des österreichischen Schriftstellers Hermann Bahr (1897)
Im Grunde ist es einfach.
Je weniger Zwang, je weniger Dringlichkeit, je weniger sich selbst auferlegte Vorgaben, desto befreiter wird das Gehen.
Man kann sich vom ersten Schritt an in eine Abhängigkeit von Daten und Zahlen begeben, man kann das Wandern zu einer tabellarischen Angelegenheit von Kilometern, Geschwindigkeiten und Koordinaten machen, so dass es beinahe nur noch eine Begleiterscheinung ist.
Oder man kann … loswandern.
Dieses stille, sichere Gefühl, dass die Dinge ihre Zeit brauchen, wenn man zu Fuß unterwegs ist.
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