Wandertouren

FOTO-WANDERUNG 58 – VON DER PRIMSTALSPERRE NACH PRIMSTAL

Eine Wanderung ohne Sonne, mal wieder. Der Himmel grau wie ein Staubtuch, die Wege mitunter noch vereist. In der Morgendämmerung hat es geregnet, ein kalter Regen wie im November, nicht gerade erbaulich. Zu Beginn meiner Wanderung zwei Stunden später sieht es nicht mehr ganz so übel aus, vor allem, weil der Regen mittlerweile aufgehört hat. Viele der kahlen Bäume am Wegrand erinnern zwar an die Gerippe gestrandeter Wale, aber so ist das nun mal im Februar.
Den Ausgangspunkt meiner Tour, die Primstalsperre, habe ich vorher festgelegt, aber das Ziel, der Ort Primstal, ergibt sich erst während der Wanderung. Gleiches gilt für die Route zum Ziel, zumindest von dem Punkt an, als ich die Primstalsperre hinter mir habe. Trotzdem durchstreife ich nicht einfach ziellos den Raum, sondern bewege mich ziemlich zielgerichtet von Norden nach Süden.
Die Primstalsperre liegt ganz im Norden des Saarlands, teilweise auch in Rheinland-Pfalz. Nonnweiler ist die am weitesten nördlich gelegene saarländische Gemeinde. Hier verlaufen einige Fernwanderwege wie beispielsweise der Saar-Hunsrück-Steig, ebenso aber auch Rundwanderwege verschiedener Länge, u. a. die Dollbergschleife. Auch Primstal, wo meine Wanderng letztlich endet, gehört zu Nonnweiler und ist der größte Ortsteil der Gemeinde.

Länge der Wanderung: ca. 16 Kilometer

 

Slideshow mit ausgewählten Fotos

Tracks & Infos

 

Am Züscher Hammer, ein im 17. Jahrhundert gegründetes Eisenwerk. 2001 wurde es restauriert. Hier verläuft die Dollbergschleife. Der Züscher Hammer liegt noch in Rheinland-Pfalz, doch bald schon überquere ich die Grenze zum Saarland.

 

Die Wege sind stellenweise noch vereist, so dass ich durchaus Vorsicht beim Gehen walten lassen muss. Ganz in der Nähe des Züscher Hammers spürt man gerade im Winter, dass hier so eine Art Temperaturschwelle besteht. Oft ist es zwei, drei Grad kälter als im tiefer gelegenen Nonnweiler. Unweit von Züsch liegt schließlich auch der mit 818 Meter höchste Berg des Hunsrücks und zugleich auch von Rheinland-Pfalz, der Erbeskopf.

 

Außer ein paar Waldarbeitern begegne ich auf meinem Weg am See entlang niemandem. Die Primstalsperre ist ein Trinkwasserreservoir und nicht etwa ein Badesee. Um den See herum führt ein Rundwanderweg von 12 Kilometern Länge.

 

Wieder einmal etwas regionale Geografie

 

Dammpromenade

 

Blick über den See

 

Blick vom See in eine heute recht begrenzte Ferne. Es gibt ja Tage, an denen der Blick nirgends Halt findet und sich beinahe verliert in der Weite, aber davon kann heute keine Rede sein. Die Häuseransammlung im Hintergrund gehört zu Nonnweiler.

 

Ein Werk aus drei Granit- und elf Basaltsteinen des Künstlers Paul Schneider

 

Um nach Nonnweiler zu gelangen, wähle ich nicht die Direttissima, sondern folge ein paar hundert Meter dem Saarland-Rundwanderweg.

 

Zwar erst Anfang Februar, aber der Winter ist tendenziell schon auf dem Rückzug.

 

Von Nonnweiler aus richte ich mich für mehrere Kilometer nach dem Panoramaweg St. Wendeler Land. Meist laufe ich über solche Asphaltwege, einer wie der andere grau in die Landschaft hineingemeißelt. Die Luft riecht nach vergangenem und künftigem Regen. Am Himmel nur Variationen des Düsteren, nicht einmal eine Minute lang eine Ahnung von Aufhellung.

 

Aus der Rubrik „Was man am Wegrand so sieht“

 

Die Wanderung verläuft nun die ganze Zeit innerhalb der Gemarkungen verschiedener Ortsteile von Nonnweiler. Unweit von hier Braunshausen, das unterhalb des Peterberges liegt, einer knapp 600 Meter hohen Erhebung mit Sternwarte und Freizeitzentrum.

 

Wieder Asphalt

 

Eine Mischung aus Eintönigkeit und Erhabenheit

 

Ich nähere mich Kastel, ebenfalls ein Ortsteil Nonnweilers. Ein Blick in die Historie des Dorfes zeigt, dass es – wie ja auch andere saarländische Orte – in früheren Zeiten zu Lothringen gehörte. Ab 1788 war es gar eine Weile eine lothringische Exklave. Hier wie in den benachbarten Orten wurde Eisenerz abgebaut. Hubertushütte, Mariahütte, Nonnweiler Hammer – die Namen sprechen für sich.

 

Die Prims bei Kastel. Die Prims entspringt mit zwei Quellen, die beide auf knapp 650 Metern Höhe liegen, im Hunsrück. In Dillingen mündet sie in die Saar.

 

Die letzten Kilometer bis Primstal führen durch Wald.

 

Slideshow

 

 

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