Wandertouren

FOTO-WANDERUNG 135 – DIRMINGEN – „WALDWIRTSCHAFT IM WANDEL“

Eine kleine Runde auf mir ausnahmslos bereits bekannten Wegen. Anfangs Nebel, wenngleich nicht dieser die Außenwelt beinahe wie eine Mauer in sichtbare und unsichtbare Bereiche unterteilende Nebel, sondern eher ein dünner Schleier, wie Frühlingswind, der Gestalt angenommen hat.
Meistens laufe ich über recht breite Waldwege, hier und da ist aber auch ein kurzer, schmaler Pfad eingestreut. Es ist ein Themenweg. Auf mehreren Infotafeln wird jeweils in wenigen Sätzen darauf eingegangen, auf welche Weise das Holz des Waldes in früheren Zeiten Verwendung fand.

Länge der Wanderung: ca. 11 Kilometer

 

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Der eigentliche Startort der Wanderung wäre der Finkenrech oberhalb von Dirmingen, ich ziehe es diesmal aber vor, am Rande des Lebacher Stadtteils Thalexweiler zu starten, um die Runde ein wenig zu verlängern. Es ist trüb, aber gegen Mittag soll die Sonne sich durchsetzen.

 

Schmaler, beinahe rinnsalartiger Pfad. Ein paar Meter daneben verläuft ein breiter Weg am Waldrand entlang. Zwischen den Bäumen hindurch kann ich in Richtung Schaumberg schauen.

 

Durch den Dirminger Wald verlief in früheren Jahrhunderten manche Grenze, zeitweise sogar die zwischen dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation und Frankreich.

 

Bergab durch einen Wald, der nur sehr langsam von einem Winterwald zu einem Frühlingswald wird.

 

Zunächst leere Wege, aber kurz darauf – mit zunehmender Wärme und Helligkeit – wird es belebter.

 

An einer Schafweide vorüber laufe ich weiter ins Tal hinab.

 

Im Tal des Klingelfloßes, eines schmalen Baches, der nicht weit entfernt in die Ill fließt.

 

Selbstverständlich wurde der Wald zu praktisch allen Zeiten zum Schlagen von Brennholz genutzt. Vereinzelt im Hochmittelalter beginnend, vor allem aber ab dem 17. Jahrhundert bis  ins 19. Jahrhundert hinein, wurde dabei vielerorts – so auch im Dirminger Wald – die sogenannte Mittelwaldbewirtschaftung angewandt. Dabei gab es sozusagen einen zweischichtigen Baumbestand – die untere Schicht war die Brennholzschicht, bestehend oft aus Baumarten wie der Linde oder der Hainbuche, während die obere Schicht meist aus Eichen, Erlen, Ulmen usw. bestand, deren Holz zum Bauen geeignet war. So vollzog sich Brennholz- und Bauholz-Gewinnung auf demselben Areal.

 

Die Sonne ist endlich da.

 

Bergauf ins Licht. Eine ganze Weile hört man nun den Lärm der nahen Autobahn.

 

Und dann kommen die Stille und das Licht.

 

Plötzlich ist es ein milder und sonniger Frühlingstag.

 

Aus dem Dirminger Wald wurde jede Menge Holz über Saar, Mosel und Rhein nach Holland verschifft. Vom 17. bis ins 19. Jahrhundert hinein war dieser Holländerholzhandel in vielen Gegenden des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation weit verbreitet. Da es in den Niederlanden wenig Wald gab, das Land aber große Mengen Holz z. B. für den Schiffsbau benötigte, war Holz dort eine sehr gefragte Importware. Im Zuge des Holländerholzhandels wurden erheblich mehr Bäume gefällt, als nachwachsen konnten, die Baumbestände dünnten also mehr und mehr aus.

 

Zur Abwechslung mal wieder ein schmaler Pfad. Nur leise, ferne Straßengeräusche sind zu vernehmen, ansonsten besteht die Geräuschkulisse aus Spechtgetrommel und einem leichten Wind in den Baumkronen.

 

Freie Sicht

 

Schöner Fernblick in die hügelige Landschaft

 

Oberhalb von Dirmingen am Waldrand

 

Auf dem Weg zum Finkenrech

 

Asiatischer Garten, Finkenrech

 

Wenig überraschend gab es im Dirminger Wald früher auch viele Kohlenmeiler. Holzkohle war schließlich lange Zeit ein wichtiger, wenn nicht der wichtigste Energielieferant.

 

Abschluss

 

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