Wandertouren

FOTO-WANDERUNG 128 – VON BAD BELLINGEN NACH MÜLLHEIM

Erste Wintertage. Tage ohne Gleichmaß und Beständigkeit, disharmonische Tage. Oft ist der Horizont schwarz vom Regen, nicht selten aber ist der Blickfeldrand weiß wie eine Wand aus Eis, während hier und da ein gedämpftes, mal helleres, mal dunkleres Licht durch die Wolken sickert. Und manchmal kommt der Schnee. Über Nacht kommt er, in mehreren Schüben, aber nicht lange, dann setzt schon wieder Regen ein.
Auch das Wandern ist in diesen Tagen eine eher unkalkulierbare Angelegenheit. Sturm, Glatteis, Dauerregen sind nicht gerade die Begleiterscheinungen, die man sich als Wanderer im Allgemeinen wünscht. Immerhin gibt es auch ruhige Tage – Tage, an denen eine seltsame, aber nicht unangenehme Schneestille herrscht, eine Stille, die keinen richtigen Anfang zu haben scheint, die über Nacht mit dem Schnee gekommen ist und sich über die Landschaft gelegt hat, als wäre sie ein Bestandteil davon.
Ungefähr diese Art von Stille herrscht auch bei dieser Wanderung. Sie liegt über den Weinbergen, durch die wir wandern, über den Wiesen der Ebene und auch über den Bergkuppen der Vogesen und des Schwarzwalds, die immer wieder in mehr oder weniger großer Entfernung zu sehen sind.

Länge der Wanderung: ca. 16 Kilometer

 

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Start in Bad Bellingen im Markgräflerland. Die Temperaturen liegen um null Grad, vielleicht etwas darüber. An der Kirche vorüber laufen wir bergauf in Richtung Ortsende. Hier und da sind die Wege vereist, so dass wir etwas vorsichtig sein müssen.

 

Sphärisches Licht, einsame Wege

 

Bad Bellingen liegt hinter uns und wir wandern in die Weinberge hinein.

 

Die Landschaft weißgrau, Bäume wie Schatten, die Gestalt angenommen haben, darüber aber helle Winterwolken an einem blauen Himmel. Der Weg bleibt eine ganze Weile lang eher flach, in Richtung Westen haben wir die Rheinebene im Blick, jenseits davon die Vogesen.

 

Weiß

 

Blick in Richtung Vogesen. Die Orte direkt jenseits des Rheins auf französischer Seite heißen Niffer, Petit Landau und Hombourg. Etwas weiter östlich liegt mit Mulhouse eine Stadt mit immerhin gut 100 000 Einwohnern. Mit 1424 Metern sind die Vogesen fast ebenso hoch wie der Schwarzwald.

 

Hier und da vereiste Flächen, aber im Großen und Ganzen lässt es sich gut wandern. Im Übrigen sind wir auf dem Markgräfler Wiiwegli unterwegs, einem von Grenzach-Wyhlen nach Freiburg führenden Fernwanderweg.

 

Immer wieder diese Blicke in die Rheinebene und zu den unübersehbaren Bergkuppen der Vogesen

 

Wir sind in den Weinbergen, die von nun an die ständige Kulisse der Wanderung bilden. Eine solch lückenlose Schneedecke wie hier treffen wir selten an. Von Zeit zu Zeit begegnen wir einem Jogger oder auch Spaziergängern. Einmal sehen wir eine Frau auf einem Pferd durch die Weinberge galoppieren. Völlig allein unterwegs sind wir also nicht.

 

Zitat von Johann Peter Hebel, der 1760 in Basel geboren wurde und teilweise auch hier in der Gegend seine Kindheit zubrachte. Später war er u. a. auch eine Weile als Lehrer in Lörrach tätig. Meine erste Lese-Begegnung mit Hebel war die Erzählung „Kannitverstan“, wie ich mich genau erinnere.

 

Wasserschloss Entenstein in Schliengen, heute das Rathaus des Ortes

 

Das Schloss ist von einem kleinen Park umgeben, in welchem diese Skulptur ihren Platz gefunden hat.

 

Wieder in den Weinbergen

 

Auggen ist der nächste Ort, den wir auf unserer Wanderung ansteuern. Auch der Feldberg ist nicht weit.

 

Die Ruhe des Himmels und die Ruhe der Ebene

 

Wir wandern auf Auggen zu. In dieser Richtung blicken wir nun auch auf das zweite Mittelgebirge dieser Tour, den Schwarzwald.

 

Blick auf die Auggener Kreuzkirche, erbaut in den Jahren 1832 bis 1835

 

Der Wanderung haftet eine gewisse Leichtigkeit an. Wahrscheinlich sind vor allem die klare, kalte Luft und die vielen Fernblicke dafür verantwortlich. Und wir haben Zeit, denn das ist die kürzeste aller fünf Etappen des Wiiwegli.

 

Schwarzwaldblick. Einige Gipfel, auch der des Feldbergs, verschwinden unter einer Wolkenbrandung.

 

Kleiner Turm mit niedriger Aussichtsplattform oberhalb von Müllheim

 

Noch ein Schwarzwaldblick

 

Wir wandern nun zu unserem Zielort Müllheim hinunter.

 

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