Wandertouren

FOTO-WANDERUNG 95 – KLIMARUNDE LEBACH

Eine kleine Winterwanderung im Hügelland oberhalb der Lebacher Stadtteile Thalexweiler und Aschbach im Saarland.
Klirrende Kälte, ein eisiger Wind, dafür aber viel Sonne. Die Horizonte so weit wie seit Wochen nicht mehr, so dass viele Fernblicke möglich sind, die auch wirklich den Namen verdienen.
Die Kapelle auf Höchsten, an der ich zu Beginn vorüberlaufe, ist hier in der Gegend in viele Wanderwege integriert.
Viele Äcker und Weiden säumen den Weg, immer wieder laufe ich aber auch durch lichten, von der Sonne erhellten Winterwald.
Vor Hunderten von Millionen Jahren lag diese Gegend hier bis ins heutige Gebiet der mittleren Nahe am Grunde eines Binnenmeeres. In einem lange andauernden Prozess bildete sich eine besondere Form von Toneisenstein heraus, die sogenannten Lebacher Eier. Ab etwa dem 16. Jahrhundert, mit der auf dem Gebiet des heutigen Saarlands stetig wachsenden Hüttenindustrie und dem steigenden Bedarf an Eisenerzen, wurden auch die Lebacher Eier in den Schmelzöfen verarbeitet.

Länge der Wanderung: ca. 8 Kilometer

 

Slideshow mit ausgewählten Fotos

 

Ich beginne die Wanderung nicht direkt bei der Höchstener Kapelle, sondern oberhalb des Lebacher Stadtteils Thalexweiler. Die Kälte wird noch etwas verstärkt durch den beinahe ununterbrochen wehenden eisigen Wind. Der erste Teil der Strecke führt meist bergan, um die Kapelle herum mit ungefähr 15 Prozent Steigung.

 

In einen hellen, klaren, wenn auch sehr kalten Morgen hineinzuwandern ist doch eine ganz andere und wesentlich angenehmere Sache, als vom strömenden Regen beinahe weggespült zu werden, wie es in den vergangenen Wochen oft der Fall war.

 

Acht Kilometer, das hat eher etwas von einem ausgedehnten Spaziergang. Allerdings kommen doch so einige Höhenmeter zustande, zudem bin ich erheblich schneller unterwegs als sämtliche Spaziergänger, die mir begegnen – ein gewisses „Unterwegssein-Gefühl“ stellt sich dadurch immerhin ein.

 

Fernblick in Richtung Schaumberg. Auch die Dörfer in Sichtweite – Steinbach und Dörsdorf – gehören zu Lebach.

 

Kurz vor der Höchstener Kapelle

 

Blick auf die Marienkapelle Höchsten, die auf der Gemarkung von Steinbach steht. Der Innenraum der Kapelle musste nach einem Brand im Jahre 2018 wieder vollkommen instandgesetzt werden.

 

An der Kapelle vorüber in Richtung Höll, seit langer Zeit ein Standortübungsplatz der Bundeswehr.

 

Kalte Wintersonne

 

Einen fast blauen Himmel ist man kaum noch gewohnt nach all den trüben Vampirtagen. Von hier aus stünde mir in nahezu alle Richtungen die Wanderwelt offen, denn überall durchziehen kleinere und größere Wanderpfade die Landschaft. So ziemlich alle davon habe ich auch schon in meine Touren eingebaut. Heute jedoch begnüge ich mich mit der kurzen 8-Kilometer-Schleife.

 

An Infoschildern und Bänken fehlt es auf dieser Wanderung nicht.

 

Vom höchsten Punkt der Strecke auf rund 450 Metern geht es nun wieder ins Tal hinab.

 

Windland, Lichtland

 

Zweimal muss ich die Umgehungsstraße in Richtung Gresaubach überqueren, zweimal ist da höchste Aufmerksamkeit geboten.

 

Die Orte ringsum waren über lange Zeit hinweg von zwei Erwerbszweigen geprägt – von der Landwirtschaft einerseits und vom Bergbau bzw. der Hüttenindustrie andererseits. Zwei Generationen in der Zeit zurück und man hatte im überwiegenden Teil der Familien irgendeinen Schwerindustrie-Bezug. Das hat sich mittlerweile gewaltig geändert. Vielen Jüngeren dürfte der Bergbau nicht weniger fremd sein als Korbflechterei oder ähnliche ausgestorbene Berufe.

 

Für die typische Winterstille fehlt der sämtliche Geräusche verschluckende Schnee. Obwohl ich nur wenigen Leuten begegne, wirkt die Landschaft alles andere als einsam. Die Sonne leuchtet in jeden noch so versteckten Winkel, nur am äußersten Rande meines Blickfeldes zerfasern die Konturen.

 

Der nächste Kilometer führt wieder durch Wald.

 

Nächstes Level des Durchatmens

 

Blick ins Licht

 

Am Aschbacher Sportplatz vorüber trotte ich den ersten Anstieg seit der Höll empor und bin dann auch schon so gut wie am Ziel.

 

Slideshow

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