TOUR 29: VON HOMBURG NACH LAUTZKIRCHEN
Manchmal ist es gut, dass man nicht vorher weiß, was einen erwartet, denn wenn man es wüsste, würden vielleicht die Zweifel einsetzen, und Gedanken, schwer wie Steine, würden im Kopf zu rotieren beginnen, mehr und immer mehr, und irgendwann hätte man diesen Zweifeln und diesen Gedanken vielleicht nichts mehr entgegenzusetzen und man würde aufgeben, ohne auch nur den ersten Schritt getan zu haben.
Nicht ausgeschlossen, dass es mir so ergangen wäre, hätte ich das Drehbuch dieser Tour morgens beim Aufstehen schon in allen Einzelheiten gekannt.
Ich warte mit der Entscheidung darüber, ob ich die Wanderung unternehme, ohnehin bis zum allerletzten Moment. Über Nacht hat es geschneit, Regen und starke Windböen sind angekündigt. Nicht dass mich Regen und Windböen besonders beeindrucken würden, aber in Verbindung mit einer knapp 30 Kilometer langen Strecke, der Ungewissheit über den exakten Streckenverlauf, der frühen Dunkelheit und mit Wettervorhersagen, die schon drei Tage später zweistellige Temperaturen und Sonne verheißen, kann man ja zumindest mal darüber nachdenken, eine Tour zu verschieben.
Von dem Moment an jedoch, als ich mich entschieden habe, verstummen die Zweifel und jegliche Bedenken lösen sich in Nichts auf.
Es ist ein kalter Morgen. Ein Morgen wie ein Fenster voller Eisblumen. Nebel hüllt alles ein wie ein grauer Mantel. Der Blick verliert sich in einem trüben, konturenlosen Horizont.
Vom Bahnhof in Homburg aus trabe ich gemächlich durch die Fußgängerzone. Vom allerersten Moment an ist diese gewisse Leichtigkeit in meinem Gehen, so, als könne ich tagelang ohne müde zu werden durch Schlamm laufen.
Ich werde sie heute auch benötigen, diese Leichtigkeit.
Mein erstes Ziel ist die Ruine Hohenburg auf einem Hügel über der Stadt.
Ich stapfe schneebedeckte Stufen hinauf. Die Geräusche der Stadt verebben nach und nach. Der Nebel wird immer dichter, teilt die Umgebung in eine Welt diesseits und eine jenseits des Schleiers.
Ich laufe am Eingang zu den Schlossberghöhlen vorüber, die im Laufe von Jahrhunderten durch den Abbau von Buntsandstein entstanden sind. Mit anderen Worten – es handelt sich wohl nicht um von der Natur gebildete Höhlen, sondern um von Menschen erschaffene.
Fluchtgänge für die Hohenburg, zu der ich gerade unterwegs bin, wären eine naheliegende Erklärung für die ursprüngliche Bestimmung der Höhlen. In den rund 800 Jahren, die seitdem vergangen sind, erfüllten sie allerdings noch manch anderen Zweck, vom Munitionsdepot für die Truppen Ludwigs XIV. bis zum Luftschutzbunker während des zweiten Weltkriegs.
Die Ruine ist eine Komposition aus Stein und Schnee.
Mauern, Gewölbe, Treppen, Torbögen, alles wirkt sehr wuchtig und groß.
Ich bewege mich ziemlich vorsichtig, trotzdem stolpere ich mehrmals über im Schnee verborgene Steine und Mauerreste.
Von der Stadt ist so gut wie nichts zu sehen. Ein paar Dächer, und das war es auch schon. Der Rest gehört zur Welt jenseits des Schleiers.
Ich habe mir bis zu diesem Moment offengehalten, ob ich vielleicht doch die Schlossbergtour mache, die hier auf der Ruine beginnt. Sie ist immerhin ein Premiumwanderweg, wäre außerdem wesentlich kürzer. Das würde ein paar Stunden weniger Kälte bedeuten und ich bekäme wahrscheinlich trotzdem eine interessante Strecke geboten.
Aber dieser Gedanke flackert nur kurz auf, dann ist er schon wieder erloschen.
Ich trotte in die Stadt hinunter und dann durch winterliche, fast leere Straßen zu den Unikliniken.
Es wird und wird nicht heller.
Da ist immer noch dieser bleichgraue, sonnenlose Himmel, der über den Dächern hängt wie eine Stahlplatte. An Panoramablicken werde ich heute wohl nicht allzu viel Freude haben.
Nicht lange und das Geländer der Unikliniken liegt hinter mir.
Zum ersten Mal an diesem Tag befinde ich mich auf offenem Gelände.
Ich sehe zwar so gut wie nichts, aber wenigstens habe ich jetzt das Gefühl, mich auch wirklich auf einer Wanderung zu befinden.
Dann Wald, endlich.
Ein abschüssiger, schmaler Pfad mitten hinein in ein weißes Winterland.
Lichte Bäume.
Felsen.
Und mit einem Mal befinde ich mich im Herzen der Stille. Einer gleichsam visuellen Stille, einer Stille, die sich auch den Augen erschließt.
Ich verharre, ein paar Herzschläge lang.
Flatternder Flügelschlag irgendwo über mir.
Äste, die der Wind bewegt.
Lichtkerben, in die fahlen Winterschatten hineingeschlagen.
Ich gehe weiter.
Der Schnee ist weich und glatt. Ich muss vorsichtig sein, wohin ich meine Schritte setze, komme dadurch nur recht langsam voran.
Kurz darauf Asphalt.
Ein paar wenige Minuten Gehzeit bleibt es nun tischeben, dann biege ich wieder in den Wald ab und von da an geht es eine ganze Weile stetig bergauf.
Ich stapfe jetzt in ziemlich gleichmäßigem Tempo dahin, setze Schritt vor Schritt.
Der Wald wirkt beinahe wie ein geschlossener Raum.
Das Knirschen des Schnees ist das einzige Geräusch.
Die Minuten verrinnen.
Der Pfad wird steiler, aber ich bleibe in meinem Rhythmus.
Eine Joggerin kommt mir entgegen, die im Laufen mit sich selbst spricht. Es scheint ihr nicht im Geringsten peinlich zu sein, dass ich das mitbekomme. Ihre Stimme ist nicht laut, aber sie zerschneidet die Schneestille wie eine Messerklinge.
Irgendwann habe ich den Anstieg hinter mir.
Ein Mann, der gerade aus seinem Auto steigt, will wissen, ob ich etwa „von ganz unten“ hier heraufgewandert sei.
Das hört sich ja an, als ob ich gerade den K2 oder den Nanga Parbat erklommen hätte. Dabei sind es nicht mehr als vielleicht 150 Höhenmeter gewesen.
Zum Ausgleich darf ich mich danach wieder über ein paar flache Kilometer Asphalt bewegen. Nicht dass ich mich darüber beschweren würde, aber das reine Vergnügen ist das auch nicht. Zu oft muss ich Autos und Traktoren ausweichen, die nicht selten wie Raumschiffe aus dem Nichts eines lichtlosen Universums heranschießen.
Nebel, noch immer.
Bäume wie das zernagte Gebein gestrandeter Buckelwale.
Und jetzt beginnt der Regen, und zwar ein Regen, dem sofort jene zermürbende Stetigkeit anhaftet, die gar nicht erst den Gedanken zulässt, es könne in den nächsten vier oder fünf Stunden aufhören zu regnen.
Wenngleich der Frühling noch weit entfernt zu sein scheint – der Winter ist auf jeden Fall gerade dabei, sich zu verabschieden.
Ich trabe auf einen Ort namens Schwarzenacker zu.
Hier gibt es ein Römermuseum, aber leider muss ich feststellen, dass es geschlossen ist. Immerhin kann ich ein paar Fotos von draußen machen.
Mein nächstes Ziel ist eine Klosterruine mitten im Wald.
Von dem Museum aus überquere ich eine Straße, trotte über eine Brücke, und unmittelbar dahinter bin ich auch schon in Wörschweiler, dem Nachbarort von Schwarzenacker.
Noch ein paar Meter die Hauptstraße entlang, um eine Kurve herum, dann zweigt zu meiner Rechten ein schmaler, steiler Weg von der Hauptstraße ab.
Da hinauf führt der Weg zur Klosterruine.
Also wieder ein Anstieg.
Und wieder einer, den man locker auch in zwei Anstiege aufteilen könnte und dann wäre immer noch jeder für sich lang und steil genug.
Kurz hinter den letzten Häusern des Ortes beginnt wieder der Wald.
Der Regen wird immer stärker, und der Wind treibt ihn mir auch noch ins Gesicht. Ich stapfe stoisch vor mich hin, denke nicht viel.
Natürlich könnte ich jetzt alles mit einem riesengroßen Fragezeichen versehen, die Sinnhaftigkeit meines Tuns
hinterfragen, aber über diesen Punkt war ich bereits hinaus, ehe ich überhaupt die erste Wanderung begonnen habe.
Die Klosterruine.
Obwohl die Ruine nun wirklich keine andere Bezeichnung verdient, strahlt sie eine Art Erhabenheit aus.
Ich durchschreite ein Portal, gehe an ein paar Fassaden vorüber und durch etwas hindurch, das vor langer Zeit vielleicht mal ein Mittelschiff gewesen ist.
Ich betrachte einige Grabplatten aus dem 12. Jahrhundert.
Ich schaue durch ein Fenster in irgendeinem noch erhaltenen Mauerrest auf das, was im Nebel von der Landschaft zu sehen oder zu erahnen ist.
Wenig später bin ich wieder unterwegs im Wald.
Regen, Wind, Nebel, wie gehabt.
Ich wandere durch eine stetig grauer werdende Wasserwelt.
Unter meinen Wanderschuhen harscher Schnee, den es in ein paar Stunden nicht mehr geben wird.
Kilometer um Kilometer gehe ich so vor mich hin.
Ich bin nur Auge und Gedanke und Bewegung, halte nichts fest, lasse nur geschehen.
Und trotz des unaufhörlichen Regens bin ich so entspannt, als würde ich in einer Hängematte liegen und den Sonnenuntergang genießen.
Dieses Gehen im Dauerregen hat zweifellos etwas Archaisches, es ist beinahe, als wäre ich in eine vorindustrielle Zeit zurückversetzt worden, in der die Menschen zu Fuß von Ort zu Ort zogen, mit fast nichts anderes als dem, was sie auf der Haut trugen.
Ich registriere einen Wegweiser.
Zu meiner Überraschung zeigt er nach rechts.
Ich bleibe stehen.
Von dem übersichtlichen breiten Waldweg, auf dem ich seit einiger Zeit dahinmarschiere, zweigt ein schmaler Pfad ab. Er sieht so düster und winzig aus, dass es mich nicht wundern würde, wenn er sich nach wenigen Schritten in eine Art interstellaren Nebel oder ganz einfach in Nichts auflösen würde.
Ich ziehe die Wegbeschreibung aus der Tasche meines Regencapes und lese nach. Da steht etwas von „halbrechts abbiegen“. Aber wo und wann?
Ich betrachte noch einmal den Wegweiser.
Er zeigt nach rechts, so sicher wie eine Kompassnadel nach Norden weist.
Also gehe ich nach rechts.
Und damit beginnt das Desaster.
In den kommenden zwei Stunden werde ich eine falsche Entscheidung nach der anderen treffen, ich werde so völlig in die Irre gehen, dass ich für Minuten nur noch von der Hoffnung zehre, dass irgendein Zufall mich auf den richtigen Weg zurückbringt.
Für eine Weile wäre es die beste Lösung, einfach umzukehren und wieder zu der Stelle zurückzugehen, an der ich falsch abgebogen bin, aber stattdessen gehe ich immer weiter, so lange, bis mein Gehen losgelöst von jedem greifbaren Ziel ist außer dem einen, nämlich endlich überhaupt wieder einen Hinweis darauf zu entdecken, an welchem Punkt des Erdballs ich mich befinde.
Irgendwann im Verlauf dieser zwei Stunden stehe ich an einer Landstraße und sehe ein Schild, auf dem steht: „Homburg 5 Kilometer“.
Zu diesem Zeitpunkt habe ich pi mal Daumen 20 Kilometer in den Beinen. Der Weg zurück bis zu der Stelle, an der ich falsch abgebogen bin – falls ich sie überhaupt wiederfinde – wäre sicher fast genauso lang. Und von dort hätte ich dann ja noch einmal mehr als 10 Kilometer zu wandern, bis ich am Bahnhof in Lautzkirchen bin. Und das alles im strömenden Regen und bei lausig kaltem Wind.
Wenn ich dagegen nach Homburg zurückkehre, habe ich zusätzlich zu dem kürzeren Weg auch noch die wesentlich kürzere Zugfahrt zurück nach Hause.
Aber ich lerne etwas an diesem Tag über mich – oder sehe es bestätigt, ganz wie man will.
Ich habe eine gewisse Sturheit in mir, bin nicht so leicht von einem Ziel abzubringen, das ich mir gesetzt habe. Ob das gut oder schlecht ist, muss man wohl von Fall zu Fall entscheiden. Ich selbst empfinde es in diesem Augenblick jedenfalls als ein Zeichen mentaler Stärke.
Fest steht, ich kehre um, zurück zu der Stelle, an der ich falsch abgebogen bin.
Ich bin wieder ganz unten im Tal, muss mich einen elend langen Anstieg hinaufarbeiten. Und mittlerweile macht der Wald auf mich stellenweise den Eindruck, als habe ihn seit Jahren keines Menschen Fuß mehr betreten. Es ist ein richtiger Dunkelwald. Wenn der Regen nicht jedes Geräusch verschlucken würde, dann wäre das Knacken der Äste unter meinen Füßen vermutlich kilometerweit so laut zu vernehmen, als würde ich alle paar Meter ein Hinterladergeschütz abfeuern.
Irgendirgendirgendwann bin ich back on track.
Ich treffe exakt an der Stelle wieder auf den Pfad, an der ich ungefähr zwei Stunden zuvor falsch abgebogen bin.
Ich bin immer noch der Meinung, dass der Wegweiser nach rechts zeigt, aber es ist jetzt auch egal.
Von nun an fege ich im Stechschritt durch den Wald, denn ich will unbedingt vor Einbruch der Dunkelheit beim Gollenstein sein, einem knapp sieben Meter großen Menhir irgendwo auf einer Anhöhe bei Lautzkirchen.
An einer Weggabelung zieht ein markanter Baum den Blick auf sich, aber von dieser einen Ausnahme abgesehen achte ich auf so gut wie nichts mehr außer darauf, nicht auszurutschen. Es gibt allerdings auch nicht viel Grund, sich die Umgebung genauer zu Gemüte zu führen, denn der Wald wird immer unansehnlicher und das meiste verschwindet ohnehin hinter einer Regenwand.
Ich erreiche Lautzkirchen, während um mich herum die Welt dabei ist, sich aufzulösen.
Kein Wunder, dass ich niemanden auf der Straße antreffe.
Ich stapfe von einem Ende des Ortes bis zum andern und wieder zurück, ohne jemandem zu begegnen und ohne irgendwo einen Hinweis auf den Gollenstein zu entdecken.
Gut, sage ich mir, dann soll es wohl nicht sein, nicht diesmal.
Vielleicht hat mittlerweile auch ein Teil von mir einfach genug von Regen und Kälte und will so rasch wie möglich an einen Ort, an dem es das alles nicht gibt.
Ich trotte Richtung Bahnhof.
Die Umgebung ist beinahe schwarz – vom Regen und von der allmählich hereinbrechenden Dämmerung.
Der Bahnsteig sieht so verlassen aus wie eine aufgegebene Walfangstation in Grönland.
Ein paar Meter entfernt von mir taucht eine Gestalt auf, so plötzlich, als hätte sie sich gerade in dieser Sekunde materialisiert.
Ein älterer Mann, und was auch immer er bei diesem Wetter draußen zu suchen hat, er erweist sich als Geschenk des Himmels, denn er kann mir den Weg zum Gollenstein so anschaulich erklären, dass ich ihn mit geschlossenen Augen finden würde.
Also kehre ich doch noch einmal um.
Wandere raus aus dem Ort, an der Landstraße entlang, dann wieder in den Wald hinein.
Noch ein allerletzter Anstieg über einen schlammigen, zerfurchten Weg, der kaum noch zu erkennnen ist, weil es zwischen den Bäumen schon fast nachtschwarz ist, dann bin ich da.
Im Nachhinein werde ich an den Moment, in dem ich aus dem Wald heraustrete, eine sehr klare, detaillierte Erinnerung haben, so, als betrachte ich eine vor mir liegende Fotografie.
Eine Hügelkuppe.
Links ein Baum mit weit ausladenden Ästen.
Rechts, auf freiem Feld, wie ein steinerner Finger, der Menhir.
Schade, irgendetwas in mir hatte gehofft, hier oben einen sichtbaren Sonnenuntergang zu erleben. Zusammen mit dem Menhir hätte sich dann gewiss die richtige, keltisch angehauchte Stimmung ergeben.
Aber ich bin auch so zufrieden.
Bleibe einfach ein paar Minuten hier oben stehen und lasse Eindrücke auf mich wirken, ohne ihnen eine Bezeichnung zu geben.
Ein letzter Blick in den Nebelschleier.
Danach trabe ich im Eiltempo zurück nach Lautzkirchen.
Es regnet immer noch, als würde es nie mehr aufhören.
7 Comments
Silbia
Ganz schön hart! Es begann mit der feinen Stille und dem guten gehen so prima.
Mich fröstelt einerseits beim Lesen, andererseits spüre ich nach, wie es ist, doch noch das Ziel zu erreichen.
So ging es mir heute auch und ich überlegte, wie man es nennen soll: Sturheit oder Verbissenheit?
Willen, Dickkopf? Egal, oft lohnt es sich zäh zu bleiben. das Leben erfordert es.
Gut, dass du den Weg wieder gefunden hast und heil geblieben bist!
Liebe Grüße,
Silbia
gorm
Vielen Dank für Deinen Kommentar!:-)
Im Nachhinein war es einfach nur eine tolle Tour, die mich sehr gefordert hat. Bis zu einem gewissen Grad schätze ich auch die Unvorhersehbarkeit einer Tour. Da diese Strecke aber ohnehin schon schwer war, zudem bei lausigen Bedingungen stattfand, hätte es auch ein kleinerer Umweg getan.:-) Trotzdem bin ich froh, dass ich es bis zum Ende durchgezogen habe und die Zufriedenheit, die ich am Gollenstein empfunden habe, zeigt ja auch, dass ich nicht gehadert habe.
Ursula Dahinden-Florinett
Hättest Du aufgegeben, Torsten, ohne ein Schritt zu machen, wäre mir so viel erzählerische Schönheit Deiner Wanderung entgangen. Deine Gedankengänge über die Wanderung, der Wetter- Wald- und Gehbeschreibungen möchte ich in Deinen Touren nie missen. Für mich war der absolute Höhepunkt Deiner Wanderung der Menhir.In einem Menhir steckt für mich eine magische, besinnliche Kraft (sowie natürlich auch in den Steinen von Stonehenge, den Gesteinsformationen von Bodmin Moor, Dartmoor etc.), sie erzählen alle Geschichte und entführen in unbekannte Dimensionen.
Zurück zur Wanderung, eine beeindruckende Erzählung über eine gar nicht einfache Tour und dem Durchhalten trotz aller Widrigkeiten.
gorm
Vielen Dank für Deinen Kommentar, liebe Ursula. Den Menhir wollte ich unbedingt sehen und ich habe es gerade so noch vor Sonnenuntergang geschafft, ihn zu erreichen. Es gibt in der Gegend noch einen anderen gehenswerten Wanderweg, da ist dieser Menhir auch dabei. Vielleicht habe ich dann Glück und erwische ihn im Sonnenuntergang.:-)
Sylban70
Einfach nur super.
Jana
Wieder eine sehr schöne Beschreibung, lieber Torsten, die ich mir wie immer zweimal durchlas. Diese Wanderung hört sich in der Tat sehr hart an: Dauerregen, viele Anstiege und dann noch ein – durch ein missverständliches Schild – ungeplanter großer Umweg. Aber sind es nicht diese Herausforderungen, die uns Menschen fordern und die wir im Grunde auch wollen? Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie zufrieden du dich dann am Ende des Tages fühltest, diese harte Tour bewältigt zu haben. Letztendlich ist sie vielleicht auch schon ein kleiner Vorgeschmack auf deine bevorstehende Etappenwanderung des Fränkischen Marienweges. Wer weiß, welche Herausforderungen dich dort erwarten: Begegnungen mit Wölfen, Tigern, Bären 😉 Vielen Dank auch für die schönen Bilder, die diese poetische Beschreibung wieder effektvoll ergänzen. Liebe Grüße, Jana
gorm
Ich danke Dir, liebe Jana.:-) Die Wanderung war mental sehr fordernd, aber genau das macht sie im Nachhinein so wertvoll. Bis zu einem gewissen Grad ist es ja auch die Ungewissheit und das Zurechtkommen mit unerwarteten Widrigkeiten, die den Reiz des Wanderns/Gehens für mich ausmachen. Was nicht heißen soll, dass es von jetzt an immer so krass werden soll.:-) Die Etappen des Marienweges werden fast alle kürzer sein als diese hier. Und ich kann mir mehr Zeit lassen sowie mehr Pausen einlegen. Dafür sind es dann natürlich auch immer 5 Tage hintereinander, die ich gehe. Liebe Grüße, Torsten