FOTO-WANDERUNG 43 – VON EBERBACH ÜBER DEN KATZENBUCKEL
Im Grunde eine recht typische Bergrückenwanderung – erst geht es ordentlich und über mehrere Kilometer hinweg bergan, der Rückweg führt dagegen fast ausschließlich bergab.
Die Kulisse für die Wanderung bilden einerseits Eberbach mit seiner Burgruine oberhalb der Burghälde, andererseits die Wälder, Wiesen und Hügel des Odenwalds.
Dabei ist zunächst die höchste Erhebung des Odenwalds, der gut 626 Meter hohe Katzenbuckel, der Fixpunkt, an dem wir uns orientieren. Der Katzenbuckel liegt in der Gemeinde Waldbrunn, genauer gesagt auf der Gemarkung des Waldbrunner Ortsteils Waldkatzenbach. Es handelt sich um einen seit langer Zeit erloschenen Vulkan, der gut sichtbar die Umgebung überragt, so dass der Name rein optisch durchaus stimmig erscheint, wenngleich es auch andere Deutungen dafür gibt.
Vom Katzenbuckel führt der Weg, zunächst angereichert mit schönen Fernblicken, durch freie Landschaft, später dann durch teilweise mystischen Wald, wieder zurück zur Burgruine und von da nach Eberbach hinunter.
Länge der Wanderung: ca. 16,5 Kilometer
Slideshow mit ausgewählten Fotos
Auf dem Weg vom Eberbacher Bahnhof hoch zur Burghälde. Der Bahnhof liegt auf rund 120 Metern Höhe, die Burgruine oberhalb der Burghälde auf ca. 320 Meter Höhe, der Katzenbuckel als höchster Punkt der Wanderung ist 626 Meter hoch. Daraus lässt sich ablesen, dass das sicher keine Wanderung für Couch-Potatoes ist.
Treppe hinauf zur Burghälde
Wir machen uns auf den Weg zur Burgruine. Helles Mittagslicht fällt durch die Bäume. Der Sommer verabschiedet sich, aber die Temperaturen liegen immer noch bei gut 20 Grad.
Der Weg führt in Serpentinen hügelan.
Trockenmauern, wie man sie in der Umgebung von Eberbach auch an anderen Stellen zu sehen bekommt, zum Beispiel in der Nähe der Teufelskanzel auf dem Breitenstein.
Wunderbare Spätsommeratmosphäre mit Herbsthauch
Auf der Burg.
Im Grunde handelt es sich nicht um eine einzige Burg, sondern um eine Ansammlung dreier verschiedener Burgen, die alle ihre eigene Historie haben. Die heute gängige Unterteilung der drei Burgruinen in Vorder-, Hinter- und Mittelburg ist eher neueren Datums.
Die Anfänge der Vorderburg reichen wohl bis ins frühe 12. Jahrhundert zurück, mithin in die Zeit der Stauferkaiser. Nicht umsonst will Eberbach sich womöglich in absehbarer Zukunft ja „Stauferstadt“ nennen.
Wie auch immer, diese frühe Burg wurde offenbar schon sehr rasch nach ihrer Errichtung verwüstet, darauf deuten starke Brandspuren hin. Jahrzehnte später, gegen Ende des 12. Jahrhunderts, wurde auf den Fundamenten der ersten Burg eine Nachfolgeburg errichtet, die Mittelburg. Diese Burg war erheblich größer angelegt als die Vorderburg, aber zum Abschluss sämtlicher geplanter Bauten kam es nicht mehr, da der Besitzer der Burg, Graf Konrad von Lauffen, verstarb.
Die letzte der Burgen – die Hinterburg – war zunächst ein Bau, der ebenfalls nicht vollendet wurde, ehe schließlich der Stauferkönig Heinrich VII. die Burg fertigstellen ließ.
Nebenbei bemerkt gründete Heinrich auch die Stadt Eberbach bzw. baute zumindest eine vorher eher kleine Siedlung zu einer Stadt aus.
Alles in allem ist die Geschichte der drei Burgen ebenso interessant wie kompliziert, aber unter dem Strich bleibt zumindest das Resultat, dass es sich eben nicht um eine Burg handelt, sondern um drei Burgen, die nacheinander an derselben Stelle errichtet wurden.
Wir machen uns auf in Richtung Katzenbuckel. Auf der Route, die wir einschlagen, haben wir bis dahin noch rund 4 Kilometer vor uns.
Viele Wanderwege, viele Wegweiser
Das sonnige Wetter hält an. Der Weg führt nun über breite Pfade weiter bergan. Noch sind schließlich einige Höhenmeter zu bewältigen.
Der Wald wird lichter und dann wandern wir überraschenderweise eine Weile sogar durch eine halbwegs offene Landschaft aus Hecken und Wiesen.
Wunderbar
Schutzhütte, ein paar hundert Meter vom Katzenbuckel entfernt
Der 1820 errichtete und 18 Meter hohe Aussichtsturm auf dem Katzenbuckel
Blick in die Landschaft. Es ist leider etwas trüber geworden und wenig später beginnt es zu regnen. Dennoch bietet sich ein ansprechendes Panorama.
Abstecher zum Katzenbuckelsee, gelegen in einem ehemaligen Steinbruch. Der See liegt ein paar Meter abseits des Weges und ist Teil eines Landschaftsschutzgebietes. Die vielen regenlosen Tage haben erkennbar dazu geführt, dass der Wasserspiegel gesunken ist und die Fläche des Sees sich verkleinert hat.
In Waldkatzenbach
Rückkehr der Sonne
Wir befinden uns unmittelbar unterhalb des Katzenbuckels.
Auf dem Hinweg haben wir uns bis zum Katzenbuckel an einem gelben X orientiert, auf dem Rückweg folgen wir bis Waldkatzenbach auch noch diesem gelben X, dann einer gelben 51 und schließlich bis zur Burgruine einer gelben 3. Teilweise wandern wir dabei durch solch feenweltgleichen Wald mit schmalen Pfaden, Steinen und Wurzelwerk.
Nicht mehr weit bis zur Burg. Das Licht im Wald schwächt sich allmählich ab.
Von der Burg aus laufen wir die Serpentinen hinunter, die wir am Mittag hinaufgewandert sind. Es ist Abend und die Sonne ist endgültig dunklen Regenwolken gewichen.
Wieder hinab Richtung Bahnhof. Regen hat eingesetzt, und zwar recht heftiger.
Der Abschluss – Ankunft am Bahnhof
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