Wandertouren

FOTO-WANDERUNG 119 – EBERBACH – ITTERBERG-RUNDE

Herbstbeginn.
Kein abrupter Übergang jedoch – keine plötzlich um 15 Grad absinkenden Temperaturen, keine grauen, undurchdringlichen Nebelwände, kein vom Wind über einsame Wege gewehtes Laub.
Beinahe unmerklich haben die Blätter der Bäume sich verfärbt und noch immer ist jede Menge Sommergrün übriggeblieben. Zwischen den Bäumen nicht etwa ein herbstliches Halbdunkel, sondern sommerliche Helligkeit.
Es ist ein stiller Sonntagmorgen. Ich bin gegen halb acht aufgebrochen und mehr als zwei Stunden lang begegne ich niemandem. Erst als ich die Wanderung bereits so gut wie abgeschlossen habe, wird es auf den Wegen im Wald lebendig. Zuvor hätte man annehmen können, die Wege seien allein für mich angelegt worden. Oft ist das einzige zu vernehmende Geräusch der etwas unheimliche Ruf eines Schwarzspechts.
Start und Ziel dieser Tour ist das Gymnasium von Eberbach, von wo es zunächst stetig hügelan geht, und zwar über schmale, von Steinen und Wurzeln bedeckte, serpentinenartige Pfade. Später folgen Aussichtspunkte oberhalb des Neckartals und stille, meist breite Waldwege.

Länge der Wanderung: ca. 10 Kilometer

 

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Ein Herbstmorgen wie gemalt. Über die Neckarbrücke trabe ich aus dem Eberbacher Stadtteil Neckarwimmersbach in Richtung Innenstadt und Bahnhof. Das Gymnasium, mein Startpunkt, liegt wenige hundert Meter vom Bahnhof entfernt.

 

Die Stille des Herbstmorgens ist so gegenwärtig, als seien die Wege daraus gemacht.

 

Schmal wie ein Rinnsal führt der Weg den Berg hinauf. Im Grunde wandere ich wie durch ein Gemälde, durch eine Welt unbeweglicher Dinge. Nicht mal ein Windhauch ist zu spüren. Die Lichtflecke auf den Wegen werden mit steigender Sonne immer mehr zu kleinen Lichtkammern, die Schatten haben einen schweren Stand.

 

Ähnlich wie der Pfad der Flussgeschichte, der ebenfalls in Eberbach startet und endet, besteht der erste Teil der Strecke aus einem längeren Anstieg. Der Itterberg ist knapp 400 Meter hoch und ein Ausläufer der Hohen Warte, mit 551 Metern die höchste Erhebung auf der Gemarkung Eberbach. Nicht allzu weit entfernt findet sich auch der Katzenbuckel, der höchste Berg des Odenwalds.

 

Überall ruhige, stille Bilder. Alles ist im Gleichgewicht.

 

An der Waldquelle, errichtet im Jahre 1966.
Wasser, Quellen, Brunnen hatten im Eberbach der 1960er-Jahre eine besondere Bedeutung, das lässt sich ohne Übertreibung sagen, denn 1961 trat Eberbach dem Deutschen Bäderverband bei und nannte sich kurz darauf „Luftkurort mit Heilquellen-Kurbetrieb“. Gut ein Jahrzehnt früher – 1947 – war nämlich bei der Suche nach Wasser zum Bierbrauen  eine Heilquelle entdeckt worden. 10, 20, 30 Jahre lang blühten offenbar sogar Träume von einem „Bad Eberbach“. Daraus wurde jedoch nichts, im Jahr 1996 wurde die Bezeichnung „mit Heilquellen-Kurbetrieb“ zu den Akten gelegt.

 

Und noch ein bisschen weiter hinauf

 

Die Albrecht-von-Göler-Hütte auf dem Itterberg, errichtet 1953

 

Blick vom Itterberg auf den Neckar

 

Der Ausblick vom Itterberg ein paar Tage vorher

 

Die Wege werden nun breiter, aber still sind sie noch immer. Überall zweigen weitere Wege ab, tiefer in den Odenwald hinein. Irgendwo zwischen den Wipfeln der Ruf eines Schwarzspechts, der in diese morgendliche Einsamkeit passt wie Wolfsgeheul in sibirische Wälder. Ich habe mir wirklich eine gute Zeit ausgesucht für die Wanderung.

 

Waldblick

 

Das Beste von Spätsommer und Frühherbst an einem Morgen

 

Längst wieder auf dem Weg ins Tal

 

Die Bauriedhütte, etwas niedriger gelegen als die Albrecht-von-Göler-Hütte

 

Blick von der Bauriedhütte auf Eberbach-Nord und ein paar Odenwaldhügel

 

Nicht mehr weit bis Eberbach und zum Zielpunkt meiner Wanderung

 

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