• TOUR 30 – BHF KIRN – WILDGRAFENWEG HOCHSTETTEN-DHAUN

    Vor Beginn dieser Tour hatte ich eigentlich nur einen einzigen Wunsch, nämlich, dass es eine von Anfang bis Ende unkomplizierte Wanderung werden soll. Ohne epische Umwege, ohne wie ein Wasserfall herabstürzende Regengüsse, ohne Windböen, gegen die ich anzukämpfen habe, und wenn es irgendwie geht, auch mit einem Himmel, der nicht die ganze Zeit aussieht wie ein alter Stofffetzen. Die ersten gut fünf Kilometer der Wanderung sind vernachlässigbar. Ich stiefele vom Bahnhof in Kirn aus an der Landstraße entlang nach Hochstetten-Dhaun und dort einige mehr oder weniger steile Straßen hinauf bis zum Start des Wildgrafenweges. Der Wildgrafenweg beginnt als fußbreiter Pfad unterhalb einer Landstraße. Zunächst noch Schatten, dann aber befinde ich…

  • TOUR 29: VON HOMBURG NACH LAUTZKIRCHEN

    Manchmal ist es gut, dass man nicht vorher weiß, was einen erwartet, denn wenn man es wüsste, würden vielleicht die Zweifel einsetzen, und Gedanken, schwer wie Steine, würden im Kopf zu rotieren beginnen, mehr und immer mehr, und irgendwann hätte man diesen Zweifeln und diesen Gedanken vielleicht nichts mehr entgegenzusetzen und man würde aufgeben, ohne auch nur den ersten Schritt getan zu haben. Nicht ausgeschlossen, dass es mir so ergangen wäre, hätte ich das Drehbuch dieser Tour morgens beim Aufstehen schon in allen Einzelheiten gekannt. Ich warte mit der Entscheidung darüber, ob ich die Wanderung unternehme, ohnehin bis zum allerletzten Moment. Über Nacht hat es geschneit, Regen und starke Windböen…

  • TOUR 28 – VON NIEDALTDORF NACH SIERSBURG

    Ich wusste, dass es das Ende war. Der Schmerz zerfetzte meine Lunge, schnürte mir die Luft ab, tötete mich. Mein Herz zersprang, meine Muskeln lösten sich auf. Ich keuchte, schnappte nach Luft. Mein flackernder Blick irrte die Anhöhe hinauf, die mir nun viel länger und steiler erschien als von ganz unten. Das einzig Gute war, dass es mich an einer Stelle erwischt hatte, die mitten im Wald lag. Mit letzter Kraft bugsierte ich mich mitsamt dem Fahrrad über den Straßengraben hinüber und ließ mich auf den weichen Waldboden sinken. Ich grinste. Es war interessant zu sehen, wie körperliche Schwäche im Handumdrehen den Geist zermürbte. Das würde sich aber wieder legen,…