FOTO-WANDERUNG 149 – BAD KÖNIG – FÜRSTENGRUND – BAD KÖNIG
Und wieder geht ein Sommer zu Ende. Er geht zu Ende wie alle Sommer zuvor – mit jedem Tag wird alles ein wenig herbstlicher, es ist wie eine Musik des Abschieds, über Wochen hinweg ist immer weniger vom Sommer zu spüren, und irgendwann ist er nur noch eine Erinnerung, wie all die vergangenen Sommer auch.
Der Odenwald mit seinen einsamen Wegen und abgeschiedenen Tälern ist wie geschaffen für eine Spätsommerwanderung, vor allem an einem Tag, an welchem der Spätsommer auch richtig zur Geltung kommt.
Die Gegend um Bad König herum ist ziemlich waldreich, so dass es wenig verwunderlich ist, dass ein nicht geringer Teil unserer Tour über Waldpfade führt. Highlight der Wanderung ist jedoch der Blick über ein Tal der Mümling bei Fürstengrund, einem Stadtteil von Bad König.
Länge der Wanderung: ca. 15,5 Kilometer
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In seinem „Lied der Jahre“ hat der Dichter Rudolf Hagelstange, der viele Jahre unweit von Bad König in Erbach (Odenwald) lebte, die allzu rasch verstreichende Lebenszeit thematisiert, unvermeidlicherweise in einer melancholischen Sprache.
Etwas von dieser grundsätzlichen Melancholie ist auch dem Spätsommer eigen. Das Jahresende ist schon erheblich näher als der zurückliegende Jahresbeginn und die Tage werden immer kürzer und dunkler. Da ist aber auch noch die Wärme und die Klarheit, beides gegenüber den grellen Tagen des Hochsommers schon deutlich abgemildert und gerade dadurch besonders angenehm.
Wir starten am Bahnhof in Bad König und laufen erst einmal durch recht leere Straßen bis zum Schloss, in dessen direkter Umgebung dann ein wenig mehr los ist. Zum Komplex des Schlosses gehört auch die Schlosskirche und ein kleiner Lustgarten.
Recht bald schon gelangen wir auf diesen schmalen Saum, dem wir eine Weile folgen.
Und schon befinden wir uns auf einem erheblich breiteren Pfad mit vielen schattenlosen Abschnitten und den ersten Passagen, bei denen die Sicht nicht nur wenige Meter weit reicht.
Kaum haben wir Bad König hinter uns, stellt sich eine überraschend intensive Stille ein, die nur einmal kurz unterbrochen wird, als wir eine Landstraße überqueren.
Wanderwohlgefühl
Bei einer Wanderung von 14 Kilometern kann man sich alle Zeit der Welt lassen. Schon nach kurzer Zeit legen wir deshalb die erste kleine Rast in einer Hütte am Wegrand ein.
Das Spätsommerlicht durchdringt die Schatten kaum noch.
Es ist wieder eine dieser Wanderungen, bei denen wir zu Beginn nur eine sehr grobe Vorstellung davon haben, was uns erwarten könnte. Natürlich kennen wir den Odenwald sehr gut und können alleine schon deshalb nicht völlig von den Gegebenheiten überrumpelt werden. Aber im Detail sind wir dann doch von einigen Dingen überrascht, insbesondere von den oft sehr ruhigen und wie von nahezu jeglichem Geräusch abgeschotteten Pfaden.
Die Wanderung ist alles andere als schwer. Oft sind die Wege ganz flach, allerdings laufen wir leider nicht selten über den mittlerweile weit verbreiteten Schotterbelag. Die Anstiege müssten für jeden halbwegs trainierten Wanderer leicht zu bewältigen sein.
Hier und da erlaubt eine Lücke zwischen den Bäumen einen kleinen Fernblick.
Am Wegrand
Odenwald-Feeling!
Immer noch Wald. Für eine halbe Minute wird die Stille durch das Knattern eines Mopeds unterbrochen.
Mittlerweile bietet sich uns durch ein paar kleine Anstiege der eine oder andere Fernblick mit schon recht deutlicher Tal-Hügel-Abgrenzung. Idyllisch ist das Ganze allemal.
Am Waldrand entlang mit ständigem Blick auf Felder, Wiesen und ein paar Odenwaldhügel
Auch der Main ist gar nicht so weit weg. Wörth am Main war einige Wochen zuvor eine Station bei der Wanderung von Miltenberg nach Obernburg.
Und weiter am Waldrand entlang
Ganz im gegenwärtigen Augenblick verharren
Fürstengrund-Fernblick, die schönste Stelle eines schönen Wanderweges
Wir wenden uns wieder in Richtung Bad König.
Ein herrlicher Spätsommertag
Anstiege gibt es nun überhaupt keine mehr.
Maiszeit
Den Blick schweifen lassen
In Bad König angekommen, begeben wir uns noch in den Kurpark, der im Jahr 1968 eröffnet wurde. Vorher befand sich hier eine Art Wiesengrund. Der Kurpark ist der Abschluss unserer Wanderung.