Wandertouren

FOTO-WANDERUNG 84 – VON METTLACH NACH SAARBURG

Eine Flusswanderung mit vielen unterschiedlichen Passagen, inklusive eines mehrere Kilometer langen Abschnitts unmittelbar an der Landstraße entlang.
Ab Mettlach beginnen die letzten rund dreißig Kilometer der Saar, ehe diese bei Konz in die Mosel mündet, welche ebenso wie die Saar in den Vogesen entspringt.
Der Weg führt oft ganz nah am Fluss entlang, anfangs unterhalb der Lutwinus-Steilhänge, und auch später, nach Überschreiten der Bundesland-Grenze vom Saarland nach Rheinland-Pfalz, treffen wir wieder auf Steilhänge.
Ansonsten viele ruhige Pfade, die Saar beschienen von einer leichten Spätsommersonne, manchmal ein kleines Waldstück, jede Menge Hügel, ein Steinbruch und nicht zu vergessen die kleinen bis winzigen Dörfer in Blicknähe.

Länge der Wanderung: ca. 22 Kilometer

 

Slideshow mit ausgewählten Fotos

 

Mettlach, Bahnhof – später Vormittag, eine warme Spätsommersonne, trotzdem unverkennbar auch schon Herbstatmosphäre.
Wir wandern auf einem kleinen Umweg zum Saarufer und überqueren die auffällige Stahlhängebrücke. Es ist der gleiche Weg, den ich vor einigen Wochen schon mal gewandert bin, und bis Saarhölzbach werden diese beiden Wanderungen auch identisch sein. Vom Ufer legt gerade ein Touristenschiff in Richtung Saarburg ab, nicht besonders gut besetzt, wie es aussieht. Vor ein paar Wochen habe ich hier deutlich mehr Touristen gesehen. Jenseits der Brücke stoßen wir auf den Saar-Radweg und dem werden wir bis Saarburg folgen.

 

Natürlich ist der Weg, wie es bei Flusswanderungen so ist, die meiste Zeit nahezu handtellerflach, hier und da gibt es jedoch auch einen Anstieg. Unmittelbar hinter den letzten Häusern Mettlachs bilden Steilhänge einen Teil der Kulisse. Immer wieder zeigen sich am Wegrand fast schon monumentale Felsen, ab und zu auch steile Geröllfelder, in denen ein paar Einzelkämpferbäume Wurzeln geschlagen haben.

 

Wir befinden uns jetzt ein Stück oberhalb der Saar. Ab und zu geben die Bäume am Wegrand den Blick auf den Fluss und auf Mettlach frei. Unsere Gehgeschwindigkeit pendelt irgendwo zwischen moderat und zügig.

 

Wo ist der angekündigte Regen?

 

Sehr ansprechend das Ganze, von Beginn an

 

Die Lutwinuskapelle, in ihrer jetzigen Form erbaut 1892. Es gab jedoch offenbar so manche Vorgängerkapelle. Die Urkapelle soll im Jahr 713 errichtet worden sein.

 

Die letzten Tage des Sommers

 

Durch schön von der Spätsommersonne illuminierten Wald wandern wir nun zum Saarufer hinab.

 

Alles eine Frage der Balance

 

Unmittelbar am Saarufer. Bis Saarhölzbach wandern wir jetzt über Asphalt. Am Wegrand knöchelhohes Gras, das Grün des Sommers ist noch sehr präsent. Saarhölzbach, um das kurz zu erwähnen, ist in dieser Richtung der letzte Ort im Saarland. Kurz dahinter beginnt Rheinland-Pfalz.

 

Der Zauber eines Augenblicks

 

Wir befinden uns hier an der unteren Saar, die etwa ab Merzig beginnt. Gekennzeichnet ist die untere Saar u. a. durch zahlreiche Schleifen, deren bekannteste natürlich die Saarschleife bei Mettlach ist. Oberhalb von Saarhölzbach gibt es den Aussichtspunkt beim Vogelfelsen, der zwar weniger bekannt ist als die Saarschleife, aber auch einer jener Aussichtspunkte ist, bei denen man für einen Moment, kürzer als der Flügelschlag eines Kolibris dauert, den Eindruck hat,  mühelos durch die Luft spazieren zu können.

 

Da hinten sehen wir schon die Brücke nach Saarhölzbach. Über die bin ich vor einigen Wochen hinauf in den Wald gewandert. Heute dagegen bleiben wir auf dem Saar-Radweg.

 

Der Asphalt hört auf, stattdessen beginnt ein für Radfahrer vermutlich teilweise recht tückischer Weg mit kleineren und größeren Steinen.

 

Die Wanderung erfüllt unsere Erwartungen völlig.

 

Steilhänge und Felsen allüberall

 

Taben-Rodt ist der nächste Ort auf unserem Weg. Vom Ort selbst bekommen wir allerdings nicht viel zu sehen, zumindest nicht vom Kernort. Unübersehbar ist jedoch auch vom Saarufer aus die Michaelskapelle an einer von unten ziemlich halsbrecherisch aussehenden Stelle hoch über dem Weg. Auch an den unterhalb der markanten Steinbrüche gelegenen Gleisen des Bahnhaltepunktes Taben führt unser Weg vorüber, der aber ein gutes Stück vom Kernort entfernt liegt. Was Bahnhöfe betrifft, hätten wir neben Taben auch noch vorher in Saarhölzbach und nachher in Serrig die Möglichkeit, die Tour frühzeitig zu beenden, falls wir das wollten oder wenn das Wetter uns dazu zwingen würde. Wird aber nicht geschehen.

 

Besser geht es kaum.

 

Eine Weile scheint es so, als würde doch allmählich trübes, wächsernes Grau Einzug halten.

 

Schön eben

 

Links eines der eingangs erwähnten Geröllfelder, die alle irgendwie nicht sehr stabil aussehen.

 

Der sofort und über eine längere Strecke hinweg ins Auge springende Steinbruch bei Taben-Rodt, in dem Quarzit abgebaut wird.

 

Optisch mag die Szenerie wie ein Hort tiefer Stille aussehen, aber die Arbeiten im nahen Steinbruch sind natürlich unüberhörbar und kurz darauf folgt die bereits angesprochene Passage an der Landstraße entlang. Unserer Freude am Gehen tut das allerdings nicht den geringsten Abbruch. An der Landstraße finden wir später sogar eine kleine Einbuchtung mit Bank direkt am Saarufer, bei der wir eine halbstündige Pause einlegen.

 

Nach und nach kämpft die Sonne sich wieder hervor.

 

In der Nähe bei der zu Taben-Rodt gehörenden Lohmühle führt der Pfad plötzlich weg von der Saar. Der Anstieg zur Landstraße ist zwar recht steil, aber auch ziemlich kurz. Hinter uns ein paar Radfahrer, die alle abgestiegen sind und ihre Räder schieben, wahrscheinlich nicht nur wegen der Steilheit, sondern auch, weil es da hinauf so unwegsam ist wie an einer Felswand des Grand Canyons.

 

Blick auf die Saar auf Höhe des Tabener Bahnhaltepunktes

 

An der Landstraße entlang auf Serrig zu

 

Die Ruhe des Wassers und die Ruhe des Himmels, mal wieder.

 

Und weiter an der Landstraße entlang

 

Einfach schön, oder?

 

Bei der Staustufe Serrig bieten sich uns zwei Optionen – wir könnten auf dieser Seite des Flusses bleiben oder die Brücke überqueren und unsere Wanderung auf der Flussseite fortsetzen, auf der wir sie begonnen haben. Wir entscheiden uns für Variante zwei.

 

Wir gelangen nun auf einen wunderbaren Weg, der zeitweise beinahe zu einem mystisch angehauchten Waldpfad wird.

 

Blick auf die Klause bei Kastel-Staadt – vor Jahrhunderten in den Sandsteinfelsen gehauene Kammern, die damals Mönchen als Behausung dienten. Viel weiter von der Welt konnte man sich im Hoch- und Spätmittelalter wohl kaum von der Welt entfernen, als an einem solchen Ort. In nachmittelalterlichen Zeiten wurde oberhalb der Klause eine Kapelle errichtet, die mit der oberen Kammer der Klause verbunden ist. Die Mönche waren aber keineswegs die ersten Menschen, die sich da oben häuslich einrichteten. Lange vorher bauten hier bereits Kelten eine Befestigungsanlage, auch Spuren römischer Besiedlung gibt es.

 

Sagte ich schon, dass der Herbst deutlich in Erscheinung tritt?

 

Wir genießen jeden Augenblick.

 

Die letzten Kilometer liegen nun vor uns.

 

Ein Weg nach unserem Geschmack

 

Am Ortseingang von Kastel-Staadt. In Kastel beginnt der Kasteler Felsenpfad, den wir aber heute nicht kreuzen.

 

Wieder ein Stück Landstraße, aber es dauert nicht allzu lange, bis wir auf einen Feldweg einbiegen können.

 

Nicht zum ersten Mal heute sichten wir Hopfen am Wegrand.

 

Unterhalb von Krutweiler. Die Sonne ist wieder da.

 

Die letzten Meter sozusagen vor Saarburg

 

Saarburg ist erreicht. Im Hintergrund erkennt man bereits die Burgruine.

 

Und noch mal ohne Ortsschild

 

Abschluss

 

Slideshow

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