Wandertouren

FOTO-WANDERUNG 146 – VON WEMMETSWEILER ZUM FINKENRECH

Wieder eine von diesen Wanderungen, bei welchen bekannte und unbekannte Wege einander abwechseln. Wobei grundsätzlich selbstredend auch bereits Bekanntes Veränderungen unterworfen ist und dadurch in gewisser Weise ebenfalls zu etwas Neuem wird.
In Wemmetsweiler bin ich noch nie zu einer Wanderung gestartet, und obgleich ich sehr viele Wege in dieser Gegend kenne, kommen deshalb jede Menge Passagen zustande, die mir überhaupt nicht bekannt sind.

Länge der Wanderung: ca. 24 Kilometer

 

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Startpunkt der Wanderung ist der Bahnsteig in Wemmetsweiler im Saarland. In unmittelbarer Nähe das auffällige Rathausgebäude.

 

Ein Mann, der aus dem Nichts auftaucht, bittet mich um Geld für einen Kaffee und verwickelt mich in ein kurzes Gespräch. Sonst könnte er auch niemanden nach Geld fragen, denn die Straßen sind leer wie eine Hochsteppenlandschaft.
Nach ein, zwei Kilometern habe ich Wemmetsweiler hinter mir und wandere zwischen Koppeln und Wiesen hindurch auf den Nachbarort Hüttigweiler zu.

 

Ein schöner Sommertag. Nicht zu heiß, kein Regen in Sicht, keine Wolkenungetüme verdunkeln den Himmel. Ich bewege mich auf den Wanderweg „Nach der Schicht“ zu, der oberhalb von Hüttigweiler verläuft.

 

Ich habe die Route nicht im Einzelnen festgelegt, das ist in einer Gegend, in der ich mich so gut auskenne, nicht notwendig. Fürs Erste genieße ich die sommerliche Atmosphäre und das Gehen.

 

Erster Fernblick

 

Mittlerweile befinde ich mich auf dem erwähnten Wanderweg „Nach der Schicht“. Viele der Dörfer ringsum sind ehemalige Bergbaudörfer, zumindest in dem Sinne, dass über Generationen hinweg viele Einwohner in den saarländischen Gruben beschäftigt waren.
In ein paar Kilometern Entfernung kann ich das Fördergerüst der ehemaligen Grube Göttelborn sehen. Göttelborn war eine der wichtigsten und größten Gruben des Saarlands. Im Jahr 1994 wurde noch ein fast 1200 Meter tiefer Schacht fertiggestellt, der danach aber nur noch sechs Jahre in Betrieb war, dann wurde die gesamte Grube geschlossen.

 

Sommerwege

 

Der Wanderweg „Nach der Schicht“ ist an mehreren Stellen mit solchen Infotafeln ausgestattet.

 

Blick in südliche Richtung

 

Ich durchwandere das nächste „-weiler“-Dorf, nämlich Stennweiler. Auffällig – wie in zahlreichen anderen Dörfern auch – das Nebeneinander von Neuem und Altem, vor allem zu erkennen bei vielen Gebäuden.
Hinter Stennweiler gelange ich zunächst auf diesen Asphaltweg, biege dann aber recht bald in den Wald ab.

 

Zur Abwechslung mal ein schmaler Waldpfad

 

Hohes Wohlfühllevel

 

Wie Musik, die zu Farben umgewandelt wurde

 

In Welschbach verlasse ich den Wanderweg „Nach der Schicht“ und wechsle auf einen anderen Themenweg mit der Bezeichnung „Rund ums liebe Vieh“. Unschwer zu erraten, dass jetzt der Bezug zur Landwirtschaft im Mittelpunkt steht.
Einen Teil dieses Wanderweges kenne ich bereits, aber gerade die Passage ab Welschbach ist mir gänzlich unbekannt.

 

Sitzbank mit Holztier-Skulpturen

 

Eine wirklich sehr schöne und auch ruhige Wandergegend

 

Wieder diese Asphaltwege zwischen den Dörfern. Im Grunde eröffnen sich mir hier ständig neue Möglichkeiten, die Route spontan zu ändern.

 

Das nächste Dorf, das ich durchwandere, ist Hirzweiler. Auch dieser Ort ist von vielen Höfen umgeben, die sozusagen die verschiedenen Etappen des Wanderweges „Rund ums liebe Vieh“ darstellen. Es ist also kaum verwunderlich, dass Hirzweiler historisch gesehen ein Bauerndorf ist.
Landwirtschaft und Bergbau, das waren jahrzehnte-, wenn nicht jahrhundertelang die hauptsächlichen Erwerbszweige in dieser Gegend. Aber gerade der industrialisierte Bergbau trug im 19. Jahrhundert dazu bei, dass die Landwirtschaft Arbeitskräfte verlor. Der Bergbau war für viele wegen des höheren Verdienstes und auch wegen der geregelten Arbeitszeiten (zunächst 12 Stunden, später dann auf acht Stunden sinkend) eine erstrebenswerte Alternative zum Bauerndasein.
Im Laufe der Zeit bildete sich ein ganz bestimmtes Berufsbild heraus – das des sogenannten Bergmannsbauern. Dieser arbeitete zwar im Bergwerk, behielt aber im Nebenerwerb die Landwirtschaft bei. Lange her ist das mittlerweile. Um 1950 herum, also praktisch vor einem Menschenalter, war die Zeit dieser Bergmannsbauern vorbei.

 

Freier Blick, freies Atmen

 

Wieder zwei Holztier-Skulpturen

 

Ein Wiesenpfad, wie gemacht für Genusswandern

 

Immer weiter wandern, Schritt vor Schritt setzen, und nicht danach fragen, was in ein oder zwei Stunden sein wird, geschweige denn in ferner Zukunft.

 

Hier und da begegne ich zwar Spaziergängern, meistens aber sind die Wege leer.

 

Sonnenblumenleuchten

 

Zur Abwechslung mal wieder an Wiesen vorüber

 

Schatten und Licht

 

Von Hirzweiler aus orientiere ich mich zunächst in Richtung Urexweiler.

 

Gerade die Wege, bei denen man den Blick weit vorauseilen lassen kann, machen die besondere Form von Geduld deutlich, die man als Wanderer benötigt.

 

Immer noch unterwegs auf dem Themenweg „Rund ums liebe Vieh“, den ich jedoch wenig später verlasse.

 

Nicht mal ein Radfahrer zu sehen

 

Nicht weit von Urexweiler entfernt biege ich in den Wald ab.

 

Blick zurück

 

Eine Weile wandere ich jetzt wieder durch schattigen Wald. So schmal wie hier sind die Wege dabei selten. Mein nächstes Ziel ist jetzt Dirmingen, das auf so ziemlich allen Seiten von Wald umgeben ist.

 

Waldesstille

 

Kurz vor Dirmingen

 

Von Dirmingen aus mache ich mich auf zum Naherholungszentrum Finkenrech, dem Endpunkt meiner Wanderung.

 

Die letzten ein, zwei Kilometer

 

Finkenrech, Rosengarten. Ein paar Rosen blühen noch.

 

Finkenrech, Asiatischer Garten

 

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