FOTO-WANDERUNG 130 – LANDSWEILER-REDEN/DREISCHLEIFENWEG
Eine Wanderung mit Spaziergangscharakter in ehemaligem Bergbaugebiet. Landsweiler-Reden, der Startort meiner Wanderung, ist umgeben von alten Bergehalden, von Absinkweihern und von Fördertürmen, die längst außer Betrieb sind. Die Grube Reden wurde Mitte der Neunzigerjahre stillgelegt, nachdem sie bereits zuvor mit anderen Gruben zusammengelegt worden war.
Meine Wanderung führt teilweise über das Areal der Grube Kohlwald, die schon wesentlich früher als die Grube Reden den Betrieb einstellte, nämlich bereits im Jahr 1966.
Es ist also eine Reise in die Vergangenheit, die ich heute unternehme, und zwar in eine Vergangenheit, die Jahrhunderte zurückreicht. Zwar setzte der industrialisierte Abbau der Kohle im Saarland erst gegen Mitte des 18. Jahrhunderts ein, aber schließlich wurde da bereits viele hundert Jahre lang nach Kohle gegraben, allerdings selbstredend nicht in solchen Tiefen wie dann beim industriellen Abbau.
Länge der Wanderung: ca. 13 Kilometer
Mein Ausgangspunkt ist der Bahnhof von Landsweiler-Reden. Anderthalb Kilometer weit wandere ich durch den Ort. Der Morgen will nicht so richtig hell werden, von der Sonne ist nichts zu sehen. Vom Bahnhof aus blickt man auf das Gelände der ehemaligen Grube Reden, ich wende mich jedoch in die entgegengesetzte Richtung. So ziemlich alle Orte hier in der Gegend haben eine Bergbau-Vergangenheit, und obgleich mittlerweile bereits eine Generation herangewachsen ist, die mit dem Bergbau so gut wie nichts mehr zu tun hatte, bleibt der Bergbau vielerorts präsent – und das wird sich wohl auch noch eine Weile nicht ändern. Jedenfalls solange man in manchen Gegenden auf Schritt und Tritt einen ehemaligen Förderturm oder einen Absinkweiher oder sonstige Überbleibsel der Bergbauzeit zu Gesicht bekommt.
Am Rande von Landsweiler-Reden überquere ich eine Brücke mit Blick auf Eisenbahngeleise und danach bin ich bereits auf dem Dreischleifenweg. Ich nehme zunächst Teil eins der ersten Schleife in Angriff, allerdings starte ich ja nicht am offiziellen Startpunkt. Wie auch immer, die ersten ein, zwei Kilometer führen über breite Waldpfade, auf denen ich hauptsächlich Hundehaltern begegne. Ich warte auf die Sonne, aber da kann ich heute lange warten.
Ich wandere durch einen vom Wintergrau eingehüllten Wald voller Baumgerippe. Immerhin ist vereinzelt Vogelgezwitscher zu hören.
Nicht lange und ich biege auf die dritte Schleife ab. Hier ändert sich die Szenerie grundlegend. Mit einem Mal befinde ich mich auf einem schmalen Wiesenpfad, der zwischen Bäumen und Gestrüpp hindurchführt. In einer Senke zwei kleine Weiher, die teilweise von Eis bedeckt sind. Das ist schöner, viel schöner als der erste Teil der Strecke.
Wilde Karde
Mehr Helligkeit ist heute nicht zu erwarten.
Weiher Nummer zwei, von der Böschung …
… und vom Ufer aus gesehen.
Auf der gesamten dritten Schleife begegne ich niemandem. Der ausgehöhlte Wald ist einsam wie die Landschaft eines fernen Planeten. Ab und zu glitzert das Wasser eines kleinen Tümpels zwischen den Bäumen hervor. Von Zeit zu Zeit muss ich eisbedeckten Flächen ausweichen, die fast die gesamte Breite des Pfades einnehmen.
Ich bin nur wenige hundert Meter von Wiebelskirchen entfernt. Auch hier ist die gesamte Umgebung vom Bergbau und dessen Relikten geprägt.
Am Rande des ehemaligen Schlammweihers „Katzentümpel“
Ich achte gar nicht so sehr darauf, auf welcher der drei Schleifen ich mich gerade befinde. Unübersehbar bin ich jetzt jedenfalls wieder auf breiteren Waldpfaden unterwegs.
Zur Abwechslung mal wieder ein Wiesenpfad. Nahebei eine Landstraße. Dass dies keine Wanderung sein würde, die ins Herz der Stille hineinführt, war vorher klar. Ich bin eher sogar überrascht, wie viele relativ geräuscharme Passagen es auf dieser Tour gibt.
Auf der Halde der ehemaligen Grube Kohlwald. Hier war ich schon mal bei einer früheren Tour. Ich erinnere mich dieses schmalen Pfades ebenso wie des Blicks von der Halde über einen Waldgürtel hinweg auf die Hügel am Horizont.
Der gerade erwähnte Fernblick von der Halde ins Land
Immer noch dieser Pfad über die ehemalige Halde
Auf den letzten Kilometern kehre ich auf Schleife eins zurück, von der ich noch etwa die Hälfte zu bewältigen habe. Meist laufe ich nun wieder über breite Waldpfade. Erst ganz am Ende folgt noch einmal ein schmaler Pfad unmittelbar neben den Bahngeleisen.
Kurz vorm Ziel