FOTO-WANDERUNG 91 – WEINBERGWANDERUNG FREINSHEIM
Ein Tag, so dunkel, als hätte jemand ein schwarzes Tuch über die Sonne geworfen, von Beginn an. Später setzt Regen ein. Ein grauer Herbstregen, der die Wege einsam und leer erscheinen lässt. Die wenigen Menschen, die außerhalb der Orte zu Fuß unterwegs sind, sehen im niederprasselnden Regen aus wie Geistererscheinungen.
Und dennoch ist es eine schöne Wanderung, wenngleich wir meistens ein eingeschränktes Blickfeld vorfinden und auf die matschigen Wege achten müssen.
Freinsheim, unser Start- und Zielort, liegt in der Pfalz, rund 20 Kilometer nördlich von Neustadt an der Weinstraße. Die beiden anderen Orte, die wir auf unserer Tour berühren – Erpolzheim und Weisenheim am Sand – gehören zu Freinsheim, und wie Freinsheim sind auch sie Weinorte.
Länge der Wanderung: ca. 11 Kilometer
Slideshow mit ausgewählten Fotos
Bahnsteig im Nebel. Sonnenschein ist heute wohl nicht zu erwarten.
Freinsheim ist eine Art Kombination aus Weinort und Mittelaltersimulation. Viele Weinstuben und Gasthäuser, daneben aber auch die Kulisse einer gut erhaltenen Stadtmauer. Trotz des nicht gerade einladenden Wetters sind einige Touristen in den Straßen unterwegs.
Im Jost-Mocker-Apothekergarten, benannt nach zwei Familien, die in Freinsheim über 100 Jahre lang eine Apotheke innehatten.
Ein bleiches Nichts von Himmel, aber am Wegrand immerhin ein paar Farben
Flache Weinberge, Koppeln, graue Horizonte
Ein bisschen wirkt es, als seien wir die einzigen Menschen weit und breit.
Von einer schwierigen Wanderung kann keine Rede sein. Mehr als gut 100 Bergauf-Höhenmeter kommen nicht zusammen.
Die Route führt zunächst auf Weisenheim am Sand zu. Die Wege sind stellenweise nass und rutschig. Oft laufen wir über Wiesenpfade, später dann aber auch über Asphalt und über Waldboden. An eine Aufhellung müssen wir keinen Gedanken verschwenden, es gibt nur verschiedene Abstufungen von Grau.
Wir stoßen auf die Gleise der Bahnstrecke von Neustadt nach Freinsheim.
Von Eintönigkeit kann trotz des staubgrauen Himmels keine Rede sein. Jetzt beginnt allerdings der Regen, und er wird stetig stärker.
Wir nähern uns allmählich Weisenheim am Sand.
Farben im Regen
Wir laufen durch eine Art Naherholungsanlage. Schöne, gewundene Wege, ein Weiher, ein kleiner Steg. Später stoßen wir sogar auf eine Hütte, wo wir ausharren, bis der Regen etwas nachlässt.
Regenland
Kulisse sind jetzt flache Weinberge. Eine Frau mit Hund kämpft sich irgendwo durch den Regen, ansonsten ist niemand zu sehen. Wir genießen die Wanderung trotz des unaufhörlichen Regens.
Vom Regengeprassel abgesehen gibt es kein Geräusch.
In Erpolzheim
Und schon nähern wir uns wieder Freinsheim.
Am Freinsheimer Friedhofsturm vorüber. Der Turm ist aus Sandstein erbaut und war bis ins 18. Jahrhundert hinein Teil einer Kapelle, die dann allerdings abgerissen wurde.
Über die Gleise hinüber und danach hinunter nach Freinsheim
2 Comments
Jana
Da kann man mal wieder sehen, lieber Torsten, dass auch Regenwanderungen durchaus ihren Reiz haben! Das Geplätscher auf die Laubteppiche war diesmal unsere Begleitmusik. Kalt war es nicht und die Regenklamotten hielten uns weitgehend trocken, so dass wir auch diese Wanderung tatsächlich genossen haben.
Liebe Grüße
Jana
Torsten Wirschum
Yep, trotz des Regens eine schöne Wanderung, liebe Jana. Und den heftigsten Dauerregen konnten wir ja sogar vermeiden, weil wir in einer Hütte Schutz fanden und uns dort ganz gemütlich einrichteten.:-) Unter dem Strich waren wir jedenfalls rundum zufrieden.
Liebe Grüße
Torsten