Wandertouren

FOTO-WANDERUNG 79 – VON MARKTBREIT NACH WÜRZBURG

Endlich mal wieder in Unterfranken, endlich mal wieder am Main!
Ausgangspunkt der Wanderung ist Marktbreit an der unteren Spitze des sogenannten Maindreiecks, das der Main, auf der Karte gut erkennbar, zwischen den Orten Gemünden, Marktbreit und Schweinfurt bildet.
Am Main entlang wandere ich zunächst nach Ochsenfurt, das wie so manch anderer Ort in dieser Gegend etliche Türme aufzuweisen hat. Hier wechsle ich auf die gegenüberliegende Mainseite und setze meinen Weg über Sommerhausen, Eibelstadt und Randersacker bis Würzburg fort.
Der Weg führt naturgemäß oft ganz dicht am Ufer entlang, nicht selten liegt aber auch eine Wiesenbreite oder mehr zwischen mir und dem Fluss.

Länge der Wanderung: ca. 30 Kilometer

 

Slideshow mit ausgewählten Fotos

 

Marktbreit bietet jede Menge Relikte aus vergangenen Epochen. Die historische Altstadt ist gar als Ganzes unter Schutz gestellt.
Ich wandere heute jedoch ohne große Umwege vom Bahnhof hinab zum Mainufer. Gewitter und Regen sind angekündigt, deshalb will ich zunächst mal ein paar Kilometer hinter mich bringen. Im Augenblick ist es zu meiner Überraschung aber noch so sonnig, wie man es gewöhnlich an einem Tag im Juli auch erwartet.

 

Das Malerwinkelhaus am Breitbach, in früheren Zeiten eine Spezereihandlung, heute ein Museum

 

Es sieht zwar aus, als hätte es mich in ein Dunkelland verschlagen, aber das täuscht. Kurz darauf verziehen sich die düsteren Wolken und eine ungefähr anderthalbstündige Sonnenbrillenphase beginnt. Der Ort da drüben ist Segnitz, das ebenso wie Marktbreit zum Landkreis Kitzingen gehört.

 

Längere Zeit habe ich zu meiner Linken eine Landstraße, was mich aber nicht im Geringsten stört. Wer solch eine Wanderung unternimmt, muss wissen, dass er kein Land der Stille betritt. Ich schlage ein rasches Tempo an, ohne mich allerdings abzuhetzen. Früher oder später wird Regen einsetzen, vielleicht auch ein Gewitter, dann möchte ich möglichst in Ochsenfurt sein und nicht als wandelnder Blitzableiter an Einzelbäumen entlangspazieren.

 

Dadurch dass die Strecke keinerlei Anstiege aufweist, gelange ich innerhalb sehr kurzer Zeit wie von selbst in einen gleichmäßigen Gehrhythmus. Vom Fluss sehe ich nicht viel. Das wird sich später ändern.

 

Viel Grün um mich herum, am Rand jede Menge Wegwarten. Von Zeit zu Zeit bietet sich mir ein kurzer Blick hinüber auf die am jenseitigen Mainufer die Landschaft bestimmenden Weinberge.

 

An der Landstraße entlang. Die Wolken da oben werden mit der Zeit zu richtig düsteren Riffen und die ersten Regentropfen lassen nicht mehr lange auf sich warten.

 

Blick hinüber zu den Weinbergen bei Frickenhausen und zur Valentinuskapelle. Dort hinauf bin ich vor einigen Jahren bei ähnlichem Wetter wie heute gewandert, mehr und mehr in die Stille hinein. Irgendwann gab es eigentlich nur noch mich und den Wind. Und Wege, die in alle Richtungen führten.
Die Kapelle ist immerhin mehr als 300 Jahre alt und wurde von einem Böttcher namens Valentin Zang gestiftet.

 

Ich bin jetzt etwa auf der Höhe von Frickenhausen. Eine Brücke gibt es hier allerdings nicht. Die nächste befindet sich in Ochsenfurt.

 

Blick auf Frickenhausen

 

Kurz vor Ochsenfurt

 

Regen setzt ein.

 

Die Ochsenfurter Mainbrücke im Regen

 

In Ochsenfurt schlage ich einen kleinen Bogen vorbei an diversen Türmen und durch die Altstadt. Derweil lässt der Regen nach, aber nur um bald darauf noch stärker zu werden. In Windeseile sind die Straßen leergefegt von Menschen. Ich harre schließlich noch ein paar Minuten am Rande der Mainbrücke aus und warte das Ende des Regengusses ab.

 

Klabund-Feeling: „Der Regen rinnt schon tausend Jahr,/ Die Häuser sind voll Wasserspinnen.“

 

Mit einem Mal wieder Sonne. Gerade zum richtigen Zeitpunkt, denn dadurch kann ich mich auf die Dinge am Wegrand konzentrieren, statt meine Energie darauf zu richten, so schnell wie möglich vorwärtszukommen, um dem Regen und vor allem einem drohenden Gewitter zu entgehen.

 

Boot & Spiegelwelt

 

Nächstes Etappenziel ist Sommerhausen. Ich laufe allerdings nicht direkt durch den Ort, sondern bleibe am Mainufer. Für Touristen besteht Sommerhausen vermutlich in erster Linie aus der langen, engen Kopfsteinpflasterstraße und vielleicht noch aus ein, zwei Seitengässchen.
Von Sommerhausen zog einst Franz Daniel Pistorius aus und gründete die erste deutsche Siedlung in Nordamerika, lange bevor daraus die Vereinigten Staaten wurden.

 

Kurz vor Sommerhausen lege ich eine Rast ein, die von plötzlich einsetzendem Regen beendet wird.

 

Ungefähr dieses Szenario bietet sich mir jetzt recht häufig – der Weg, der Fluss und dazwischen Wiesen und ein paar Bäume. Hier verläuft, nebenbei erwähnt, auch der Fränkische Marienweg, der mittlerweile ja nicht nur aus den vier kleeblattartigen Schleifen mit dem Zentrum Würzburg besteht, sondern seit einiger Zeit auch aus Wanderungen um Bamberg herum.

 

Blick auf Winterhausen

 

Auf so einem Weg beschleunigen sich die Schritte beinahe wie von selbst.

 

Auf Eibelstadt zu

 

Der Weg verschwindet jetzt nur so unter meinen Füßen. Ich wandere an Eibelstadt vorüber und schon naht mit Randersacker das letzte Etappenziel vor Würzburg. Die Wege sind übrigens keineswegs so leer, wie es scheint. Viele Radfahrer und Radfahrerinnen sind unterwegs.

 

Dass Randersacker ein Weinort ist, merkt jeder, der auch nur einen Fuß in den Ort setzt. Überall Weingüter. Und rings um den Ort lauter Weinberge.

 

Ruheplatz für Trolle und andere Ungetüme

 

Mainblick mit Weinberghintergrund

 

Die Ruhe eines Augenblicks

 

Die letzten Kilometer – natürlich weiter am Main entlang und dann durch den Würzburger Stadtteil Sanderau in Richtung Alte Brücke

 

Würzburg – Mainufer mit Festung

 

Slideshow

 

 

 

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