Wandertouren

TOUR 106 – VON SAARBURG NACH WELLEN (MOSEL)

Wenn man eine Vorliebe für Flusswanderungen hat, wie es bei Jana und mir der Fall ist, dann ist eine Tour, die gleich an zwei Flüssen entlangführt, geradezu ein Wanderfeiertag.
Unsere Planung sieht vor, dass wir zunächst zwölf Kilometer an der Saar entlangwandern – die letzten zwölf von insgesamt 235, welche die Saar von ihrem Quellgebiet in den Vogesen bis zu ihrer Mündung in die Mosel bei Konz zurücklegt. Der zweite Teil der Wanderung soll anschließend entlang der Mosel bis Wellen führen, einem der vielen kleinen Orte an der Bahnstrecke von Konz nach Perl.

Wir beginnen unsere heutige Wanderung in Saarburg ein paar Kilometer südlich von Trier.
Saarburg ist in den warmen Monaten des Jahres ein Magnet für Touristen und für Wanderer. Würde man die Stadt in dieser Zeit aus der Vogelperspektive beobachten, dann würde man eine Ballung von Menschen um den im Zentrum des Marktplatzes 18 Meter in die Tiefe stürzenden Wasserfall herum ausmachen.
Der Wasserfall ist zwar ein Erlebnis, aber sowohl Jana als auch ich haben ihn schon mehrere Male gesehen, außerdem sind im Oktober die Tage schon recht kurz, deshalb beschließen wir, uns den Weg in die Innenstadt zu sparen und gleich die Wanderung in Angriff zu nehmen.

Vom Bahnhof bis zu der Brücke über die Saar in Richtung Altstadt sind es nur wenige Schritte.
Es ist herbstlich, klar, wir haben ja auch Mitte Oktober.
Nach Regen sieht es zwar nicht aus, aber über die Hausdächer quillt ein feiner, farbloser Nebel, in dem alles komplett verschwindet, was er einhüllt.
Diesseits des Nebels und deshalb gut sichtbar die Burgruine, die umstellt ist von einem Heer gelb leuchtender Bäume.
Am Ufer vertäut zwei Fahrgastschiffe, die während der Saison flussaufwärts bis zur Saarschleife bzw. bis Mettlach fahren.

Zunächst werden wir uns genau wie vor einigen Wochen bei unserer Wanderung von Beckingen nach Mettlach am Saar-Radweg orientieren, später dann am Mosel-Radweg. Das bedeutet unter anderem: Steigungen werden wir so gut wie überhaupt keine zu bewältigen haben.
Es gäbe natürlich noch etliche andere Möglichkeiten, um von hier nach Konz zu wandern, beispielsweise den Saarweinwanderweg, einen knapp 80 Kilometer langen Wanderpfad, dessen vierte Etappe in Saarburg startet und in Konz endet.

Wir machen uns auf den Weg.
Der Nebel lässt die Umgebung schon ganz schön nach November aussehen, aber immerhin bleibt dem Blick ein gewisser Raum und man hat nicht das Gefühl, durch einen engen Korridor zu laufen. Wir sind ziemlich zuversichtlich, dass es sich lediglich um einen zeitlich begrenzten Morgennebel handelt, der spätestens um die Mittagszeit herum Geschichte sein wird.

Der Weg verläuft unmittelbar am Fluss entlang.
Durch den Nebel und durch die Vielzahl verschiedenfarbiger Blätter an den Bäumen und auf dem Pfad wirkt der Herbst sehr gegenwärtig, aber es gibt auch noch etliche fast sommergrüne Gewächse.
Es geht so gut wie kein Wind, dennoch hat man irgendwie die ganze Zeit die verborgene Erwartung, dass gleich eine Böe eine Ladung Blätter aufwirbelt.
Vieles ist in der Schwebe.
Wind, Windstill. Nebel, Sonne. Septemberherbst, Novemberherbst.

An einem Fluss entlangzulaufen hat zunächst einmal etwas von einem Spaziergang.
Ein, zwei Stunden lang.
Aber wenn man 12 Kilometer von Saarburg bis Konz geht, dann ist das längst kein Spaziergang mehr, sondern eine Wanderung.
Und wenn man anschließend noch an der Mosel entlangläuft und am Ende insgesamt 27 Kilometer herauskommen, dann ist von einem Spaziergang erst recht keine Rede mehr.
Aber man hat eben bei einer Strecke, die durchgängig so flach ist wie ein Blatt Druckerpapier, beste Voraussetzungen, wenn einem der Sinn nach einer entspannten, leichten, unkomplizierten Tour steht.

Vorausgesetzt man hat keine körperlichen Einschränkungen, ist Gehen eine vergleichsweise einfach zu erreichende Form von Glück.
Und zwar – soweit es mich betrifft – bereits das Gehen an sich, ohne dass irgendwas hinzukommen muss. Ich bin weit entfernt davon, ein reiner Naturwanderer zu sein, kann mich auch mit Wegen entlang von Landstraßen anfreunden oder an Straßen in urbaner Umgebung. Überspitzt gesagt benötige ich nicht mehr als einen gangbaren Pfad unter meinen Füßen.
Jana geht es ähnlich, deshalb stören uns auch die Verkehrsgeräusche der oft nicht allzu weit entfernten Landstraße nicht im Geringsten.

Wir bleiben die ganze Zeit sehr nahe am Fluss, genau, wie wir es uns vorgestellt haben.
Manchmal suchen unsere Blicke die unter den Nebelschleiern versteckten Hügel.
Es ist ein etwas seltsames Bild.
Der Fluss und die ersten Häuser am jenseitigen Ufer sind ganz deutlich erkennbar, aber beinahe übergangslos verschwindet alles dahinter im Nebel, als ob es nicht existent wäre.

Die Leichtigkeit ist trotzdem da.
Was heißt trotzdem?
Dauerregen würden wir als Einschränkung empfinden, aber den werden wir heute nach menschlichem Ermessen nicht erleben. Aber ob es ein bisschen neblig ist oder nicht, was macht das?

Die bereits erwähnte Wanderung an der Saar entlang von Beckingen nach Mettlach ist bei uns beiden natürlich sehr präsent.
Das war noch eine Sommerwanderung.
Damals eine hoch am Himmel stehende Augustsonne, wenn auch keineswegs von Beginn an.
Heute hält sich der Nebel über den Hügeln hartnäckig.
Der Himmel hat die Farbe von Putzwasser.
Irgendwann im Laufe des späten Vormittags oder vielleicht auch erst mittags soll es jedoch sonniger werden.
Dadurch dass der Nebel nicht über dem Fluss liegt, sondern über den Hügeln etwas weiter entfernt, sehen wir trotzdem noch genug. Die Landschaft wirkt längst nicht so leergeräumt wie im Winter und sie ist auch noch nicht so farblos.

Wir passieren den ersten Ort nach Saarburg, nämlich Ockfen.
600 Einwohner, vor über 1000 Jahren erstmals urkundlich erwähnt, und natürlich wie so ziemlich alle Dörfer hier in der Gegend vom Weinanbau geprägt.

Der Weg ist meistens nicht schnurgerade, sondern schlägt, dem Lauf der Saar folgend, kleine Haken.
Kaum drei Kilometer weiter, hinter Schoden, trennt der Fluss sich in den Saarkanal und den Altarm auf, und letzterer bildet an dieser Stelle sogar eine ansehnliche Schleife.
Der anfangs erwähnte Saarweinwanderweg führt hier mitten durch die Weinberge und gewährt dabei auch eine gute Sicht auf die Schleife. Erst bei der Staustufe Kanzem fließen Altarm und Saarkanal wieder zusammen.

Wie vermutlich alle größeren Flüsse in West- und Mitteleuropa hat auch die Saar ihr Gesicht im Zuge von Umbau- und Begradigungsmaßnahmen stark verändert.
Über die Jahrhunderte hinweg gab es immer wieder Eingriffe in den Flusslauf, und zwar nicht erst im 20. Jahrhundert, als die Saar zur Großschifffahrtsstraße ausgebaut werden sollte, sondern schon lange vorher.
Bereits die Grafen von Nassau-Saarbrücken, die ab dem Hochmittelalter bis in die letzten Tage des Heiligen Römischen Reiches in Saarbrücken residierten, ließen im 18. Jahrhundert zur Erweiterung des Schlossgartens die Saar umleiten, aber das ist im Grunde nur eine Fußnote.
Vor allem war die Saar als Wasserstraße, als Transportweg für Kohle und andere Güter interessant.

In napoleonischer Zeit wurde die Kanalisierung der Saar ab Saargemünd in Angriff genommen, aber als Saarbrücken nach Napoleons Ende von Frankreich zu Preußen kam, zog sich das Projekt in die Länge und wurde schließlich erst ab 1861 endgültig in die Tat umgesetzt, zu einer Zeit, als der Wettlauf mit dem neuen Transportmittel Eisenbahn bereits so gut wie verloren war.
Es ließen sich zahlreiche weitere Beispiele vor- und frühindustrieller menschlicher Eingriffe in den Flusslauf anführen, die ihrerseits auch wiederum Veränderungen nach sich zogen, auch solche, die eher sozialer Natur waren.
Beispielsweise bildete sich im Laufe des 18. Jahrhunderts der Berufsstand der Halfen heraus – Bauern, die ihre Pferde zum Ziehen der Schiffe verwendeten, denn flussaufwärts wären Schiffsfahrten andernfalls gar nicht möglich gewesen.

Noch ein kurzer Blick in die jüngere Historie des Flusses: Anfang der 1970er Jahre begann der Ausbau der Saar zur Großschifffahrtsstraße. Gerade auf dem Abschnitt zwischen Konz und Dillingen blieb, bildlich gesprochen, kein Stein auf dem anderen. In Kanzem wurde ein großer Schleusenkanal gebaut, flussaufwärts davon mussten Dämme errichtet und sogar die Gleise angehoben werden. Dutzende von Durchstichen, neue Staustufen, veränderte Ufergestaltung, neue Brücken – danach war die Saar ein gänzlich anderer Fluss als vorher.

Jana und ich folgen nicht dem Altarm, sondern bleiben auf dem am Kanal entlangführenden Saar-Radweg.
Immer noch Nebel.
Aber innerhalb des vom Nebel umschlossenen Raumes leuchtende Herbstfarben.
Im Wasser eine herbstliche, auf dem Kopf stehende Spiegelwelt.

Wir erreichen die Staustufe Kanzem und überqueren die Schleusenbrücke. Bis zur Mündung der Saar bleiben wir nun auf diesem, dem linken Flussufer.
Allmählich belebt sich die Szenerie.
Eine Gruppe von 15 oder 20 Radfahrern überholt uns, hier und da begegnen uns auch Spaziergänger.
Der Uferweg besteht jetzt nicht mehr aus Asphalt, sondern aus Sechsecksteinen. Die flache Uferböschung wirkt beinahe parkähnlich.
Schräg gegenüber eine winzige, aber nichtsdestotrotz schöne Kirche, die zu dem kleinen Ort Hamm gehört.
Vom übrigen Ort sehen wir nur ein paar Häuser, der Rest verschwindet im Nebel.

Etwas abseits vom Wegrand stoßen wir unvermutet auf das Zeugnis eines tragischen Ereignisses. Auf einer uralten Gedenktafel wird an den Tod eines Mannes aus ebenjenem Hamm erinnert, der im Oktober 1824 die Saar bei Hochwasser in einem Boot überqueren wollte und dabei ums Leben kam.

Endlich scheint es, als würde der Nebel sich auflösen.
Erst sieht es nach einem Rückzug aus, der langsamer vonstatten geht als eine Abenddämmerung am Nordpol, aber dann passiert es ganz schnell.
Mit einem Mal ist es vorbei mit dem grauen Schleier über den Hügeln und dem blassen Himmel.
Und bis zum Ende unserer Wanderung in Wellen an der Mosel bleibt uns die Sonne nun erhalten.

Wir legen erst einmal eine Rast ein.
Jana sucht dafür eine Stelle aus, von der man aufs Wasser schauen kann.
Es herrscht eine ganz andere Atmosphäre als noch Minuten zuvor.
Plötzlich ist es eine Frühlingswanderung mit Herbstanteil.
Besser könnte es kaum sein.

Es ist manchmal interessant zu sehen, wie sich die eigenen Sichtweisen innerhalb weniger Jahre verändern.
Als ich im Oktober 2016 von Konz nach Saarburg wanderte, vor ziemlich genau fünf Jahren also, da erschienen mir die gut 20 Kilometer, die ich dabei zurücklegte, noch als ziemlich lange Distanz. Ich verschwendete damals keinen Gedanken daran, dass ich bald viel größere Strecken hinter mich bringen würde, ohne damit die geringsten konditionellen Schwierigkeiten zu haben.
Aber ungefähr ab dem Zeitpunkt der damaligen Wanderung setzte bei mir auch eine Entwicklung ein, die mich das Gehen aus einer anderen Perspektive als der eines Wanderers betrachten ließ, der nichts anderes im Sinn hat, als ein paar Stunden die Natur zu genießen. Ich merkte, welche Möglichkeiten sich mir durch das Gehen boten. Ich konnte viele, viele Stunden durch die Gegend marschieren, ohne auch nur ansatzweise müde zu werden, und unter dem Strich konnte ich dabei eine Aufmerksamkeit für meine Umgebung aufbringen, wie sie beim Laufen oder Radfahren nicht einmal im Entferntesten zu erreichen war. Als Geher konnte ich also zugleich auch Betrachter sein, wenn mir der Sinn danach stand. Und ich musste mich dabei nicht auf gekennzeichnete Wanderwege beschränken, sondern konnte alles nutzen, was irgendwie ein Weg oder Pfad war.
Es hat sich viel, sehr viel getan in den fünf Jahren, die zwischen der Wanderung von damals und der von heute liegen.

Zurück in die Gegenwart.
Es wird immer wärmer.
Aber eben nicht so warm, dass es unangenehm wäre.
Es ist eine Oktoberwärme – Sommerhitze ist nicht mehr zu befürchten, aber die richtig kalten Tage liegen zum Glück noch ein paar Wochen in der Zukunft.

In Konz angekommen schlagen wir einen kurzen Bogen durch die Innenstadt, begeben uns von da dann jedoch zielstrebig zur Saarmündung.
Konz ist eine Eisenbahnstadt.
Zwei Bahnhöfe und zusätzlich zwei Haltepunkte bei insgesamt knapp 20 000 Einwohnern, das ist sicher nicht alltäglich.
Wobei der Bahnhof Konz-Karthaus im jetzigen Zustand auch als Kulisse für postzivilisatorische Filme bestens geeignet wäre. Auf unserem Rückweg von Wellen nach Saarbrücken werden wir später hier umsteigen müssen.

Doch daran verschwenden wir jetzt noch keinen Gedanken.
Der Blick über die Saarmündung und weiter moselabwärts in Richtung Trier ist phänomenal, der moselaufwärts nicht minder.
Vom morgendlichen Nebel ist nichts übriggeblieben.
Die beiden Flüsse schimmern blau unter der Mittagssonne.
In solchen Momenten spürt man das Glück des Unterwegsseins mit allen Fasern.

Erst nach einer ganzen Weile wandern wir weiter.
In vielleicht anderthalb Kilometern Entfernung erkennen wir bereits die Häuser von Wasserliesch, einem dieser kleinen Moseldörfer, die moselaufwärts in ziemlich kurzen Abständen aufeinanderfolgen, und in praktisch jedem davon gibt es einen Bahnhaltepunkt, so dass wir unseren Zielort problemlos spontan abändern könnten.

Es ist ein Herbsttag wie aus dem Bilderbuch.
Auf den Wegen nur leichte Flatterschatten, oft kaum sichtbar, kaum vorhanden.
Alles ist klar umrissen.
Eine Linie ist auch wirklich eine Linie und kein im Ungewissen verschwindender Strich. Eine Hügelkuppe ist eine Hügelkuppe und kein Walrücken im Seenebel.
Vor allem haben wir freie Sicht auf die Mosel und auf die Landschaft diesseits und jenseits des Flusses.

Die Mosel beschreibt hier einige kleine Bögen, denen der Weg natürlich folgt. Deshalb wandern wir von der Saarmündung aus nicht gleich nach Süden, wo unser Zielort liegt, sondern zunächst eher in westlicher Richtung.
Auf Wasserliesch folgt Oberbillig, das bis 1816 ein Ortsteil der am jenseitigen Moselufer liegenden luxemburgischen Gemeinde Wasserbillig war, im Zuge des Wiener Kongresses und der damit einhergehenden Neuordnung Europas aber an Preußen fiel.
In Wasserbillig mündet die Sauer, nach der Saar der zweitlängste aller Mosel-Nebenflüsse.

Die Atmosphäre um uns herum hat jetzt etwas von Sonntagsnachmittagsausflug.
Es sind erheblich mehr Menschen unterwegs als am Saarufer.
Radfahrer, Spaziergänger, Jogger.
Einige der Spaziergänger suchen auf den Wiesen nach herabgefallenen Kastanien.
Aber bald schon lässt das Ganze wieder nach und wir haben den Weg fast für uns allein.

Mit dem Nachmittag kommen die Schatten.
Sie wachsen über die Wege hinweg, nehmen die flachen Ufer in Besitz.
Zu mehr sind sie im Moment allerdings nicht in der Lage. Der Fluss und das wellige Hügelland am jenseitigen Ufer liegen noch im prallen Sonnenlicht.

Die Wanderung erfüllt hundertprozentig alles, was Jana und ich uns davon versprochen haben.
Es gibt Dutzende von Bildern, die sich im Kopf festsetzen, eines schöner und markanter als das andere.
Wie vorher an der Saar, bleiben wir auch hier an der Mosel fast immer unmittelbar in Ufernähe, es gibt nur ganz wenige Stellen, an denen der Weg kurzzeitig etwas vom Fluss wegführt.
Kilometer um Kilometer, Viertelstunde um Viertelstunde der ruhige Fluss neben uns und die stillen Bilder sich spiegelnder Baumreihen und Wolkeninseln. Der blaue Himmel ist wie die Decke eines riesigen, weiten Raumes, einer Halle.

Das langsam an Helligkeit verlierende Nachmittagslicht verändert die Landschaft und unsere Sicht darauf.
Das Licht über den Hügeln und über dem Fluss wird stetig dunkler.
Die Sonne steht eine Daumennagelbreite unterhalb der Baumwipfel und sinkt nur sehr langsam. Das führt zwar dazu, dass immer mehr Bereiche in immer dunkleren Schatten liegen, dass es dafür aber dort, wo die Sonnenstrahlen noch hinkommen, umso heller zu sein scheint.

Der vorletzte Ort auf unserem Weg ist Temmels.
Wir wandern durch ein paar enge Gassen und biegen am Ende des Dorfes wieder auf einen Asphaltweg ab.
Im mittlerweile abendlichen Licht wirkt alles viel weiter weg als am Mittag.
Aus den hellen Wolkeninseln sind graue Wolkenfelsen geworden.
Die Wege zu beiden Seiten des Flusses sind vollkommen leer, von einem einsamen Jogger abgesehen, der in Richtung Sonnenuntergang läuft.

Von Wellen, unserem Zielort, sind es bis Perl im Dreiländereck Deutschland – Frankreich – Luxemburg noch rund 28 Kilometer.
Dass Jana und ich diesen Abschnitt auch noch wandern werden, ist schon beschlossene Sache.
Wenn wir wiederkommen, wird es bereits Frühling sein.
Und wenn es etwas Schöneres gibt als die Mosel im Herbst, dann ist es die Mosel im Frühling.

3 Comments

  • Jana

    Das war mal wieder eine Wanderung, die wir nur auf Grund der um diese Jahreszeit früh einbrechenden Dunkelheit nach 27 Kilometern beendet haben. Unter anderen Umständen wären wir an diesem Tag garantiert noch ein paar Orte weitergelaufen. Nach Lesen dieses wunderbaren Textes kann ich unsere nächste Flusswanderung nun kaum noch abwarten!

    Liebe Grüße ins Saarland
    Jana

    • gorm

      Die Wanderung war einfach fantastisch, liebe Jana.:-) Auch die anfänglichen Nebelkilometer an der Saar entlang hatten ihren Reiz. Die Mosel unter der Herbstsonne war dann natürlich perfekt. Im nächsten Frühling geht es weiter bis Perl.:-)

      Liebe Grüße
      Torsten

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