Wandertouren

FOTO-WANDERUNG 97 – ROHRBACH/SAARLAND – KLEBERBACHTALRUNDE

Für ein paar Stunden kehrt die Kälte zurück. Auf den Straßen und Wegen zeigt sich stellenweise Eis, der Waldboden ist steinhart gefroren. Aber obgleich erst Ende Januar ist, scheint der Winter sich auf dem Rückzug zu befinden, und so ist bereits am frühen Nachmittag nichts mehr von der Kälte übriggeblieben.
Die Wanderung ist kaum mehr als eine kleine Waldrunde, meist über breite Pfade, hier und da finde ich mich aber plötzlich auch auf einem kaum erkennbaren Saum mitten im Unterholz wieder.
Vom ersten bis zum letzten Schritt Sonne, manchmal als beinahe frühlingshafter Glanz, manchmal auch als matter Schimmer, der den Schatten kaum etwas entgegenzusetzen hat, und hier und da sogar als Zwielicht beinahe wie an der Schwelle zu einer Anderswelt.

Länge der Wanderung: ca. 6,75 Kilometer

 

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Auf dem Weg zum Glashütter Weiher. Dort laufen mehrere Wanderwege vorüber, auch die Kleberbachtalrunde. Mein Ausgangspunkt ist der Bahnhof von Rohrbach.
Vor ein paar Tagen ist es über Nacht zehn Grad wärmer geworden, heute jedoch ist es zunächst wieder winterlich kalt.

 

Am Glashütter Weiher, den zu meiner Überraschung sogar noch eine dünne Eisschicht bedeckt, die aber der starken Sonneneinstrahlung und den steigenden Temperaturen sicher nicht lange standhalten wird. Hier entdecke ich gleich auch die ersten Wegweiser.

 

Am Weiher entlang

 

Es wird eine Sonnenwanderung werden, von Anfang bis Ende, daran besteht kein Zweifel. Kein Regen, kein Nebel, kein Himmel wie aus einer Gothic Novel, sondern Sonne.

 

An einem zweiten, erheblich kleineren Weiher vorüber, wandere ich in den Wald hinein. Die überwiegend breiten Pfade sind selbstredend bestens geeignet für Spaziergänger, von denen ich denn auch etliche antreffe.

 

Ich befinde mich immer noch recht nahe am Glashütter Weiher. Neben kurzen Wanderwegen wie eben der Kleberbachtalrunde verlaufen hier herum auch einige längere Wanderwege wie beispielsweise der Neunkircher Rundweg oder der Saar-Glan-Weg.

 

Zu Fuß die Welt erkunden, und sei es ein noch so kleiner Teil davon, heißt grundsätzlich, sich Zeit zu lassen. Zeit lassen zu müssen, denn man hat gar keine andere Wahl. Als Wanderer benötigt man Stunden, um eine Strecke zurückzulegen, für die man mit Auto oder der Bahn zwanzig, dreißig Minuten braucht. Wenn man die Geduld dafür nicht aufbringt, dann wird man am Gehen keine große Freude haben.

 

Schön, ich fühle mich wohl hier.

 

Hier und da sieht es immer noch ansatzweise winterlich aus.

 

Ein kurzer Blick darauf, in welcher Gegend ich mich hier befinde. Rohrbach ist ein Stadtteil von St. Ingbert im Saar-Pfalz-Kreis. Würde ich von meinem jetzigen Standpunkt aus unbeirrt nach Norden wandern, käme ich nach Neunkirchen, im Osten von hier liegt Homburg, dahinter dann gleich schon die Westpfalz. St. Ingbert ist wenige Kilometer südwestlich von hier zu finden.

 

Die Faszination alter Grenzverläufe beruht auch darauf, dass zugleich damit oft die Lebensumstände längst vergangener Zeiten ins Blickfeld kommen. Das auf diesem Infoschild erwähnte Jahr 1816 war übrigens das „Jahr ohne Sommer“ in Mittel- und Westeuropa. „Die Menschen, grausend in der kalten Öde“, so hieß es bei Lord Byron. Frost im Frühling und bis in den Sommer hinein, immer wieder schwere Unwetter. Daraus resultierend natürlich Missernten, Hungersnot, Gewaltexzesse aus Verzweiflung. Und das alles nach Jahren und Jahrzehnten Dauerkriegszustand, der erst mit Napoleons Niederlage bei Waterloo endete.
Grund für die Katastrophe war der Ausbruch des Vulkans Tambora auf der heute zu Indonesien gehörenden Insel Sumbawa.

 

Nach all den Regentagen und der Winterkälte tut die Sonne gut.

 

So ein Hauch von Winter ist trotz steigender Temperaturen durchaus immer noch spürbar.

 

So ganz allmählich wende ich mich wieder in Richtung Glashütter Weiher.

 

Wohlbefinden inhalieren

 

Und plötzlich unter den Bäumen ein Licht wie an der Schwelle zum Elfenland

 

Es würde mich nicht allzu sehr wundern, wenn plötzlich ein Einhorn auftauchen würde.

 

Winterschatten, Winterlicht

 

Im Banne der Wintersonne

 

Einen besseren Tag hätte ich mir kaum aussuchen können.

 

Anstiege gibt es auch, aber sie fallen so gut wie gar nicht ins Gewicht. Insgesamt kommen 122 Bergauf-Höhenmeter zusammen.

 

Fast schon eine Art Frühlingserwachen. 5 Grad Lufttemperatur waren für den Nachmittag gemeldet, aber später sehe ich sogar Leute in T-Shirts.

 

Ein paar hundert Meter weit verläuft der Pfad in unmittelbarer Nähe des Kleberbaches und mäandert dabei kaum erkennbar zwischen den Bäumen hindurch.

 

Ich werde sicher bald wieder in die Gegend kommen und dann eine etwas ausgedehntere Tour machen.

 

Zurück am Glashütter Weiher

 

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