Ich denke zurück.
An die Anfänge.
An eine Zeit, als ich noch keine klare Vorstellung davon hatte,
was sich aus dem, was ich da gerade dabei war zu beginnen,
entwickeln sollte, was ich selbst überhaupt anstrebte.
Ich denke zurück.
An all die wie Steine in der Tiefe eines Brunnens in den Kata-
komben meiner Erinnerung ruhenden Bilder und Wahr-
nehmungen, manche bereits verblasst wie alte Fotografien,
manche jedoch auch immer noch so gegenwärtig wie gerade
eben erst gespeichert.
Vermutlicht gibt es keine Grenze für das Staunen, kein Maß,
das man überschreitet, um danach hinabzusinken in einen
Ozean schwarzer Gleichgültigkeit.
Ich denke zurück.
An so viele Wege, so viele Pfade, die ich mittlerweile hinter
mich gebracht habe.
Und von Beginn an pulsierte dieses Gefühl irgendwo in
meinem Körper und auch in meinem Kopf, dass das Gehen,
das Unterwegssein, nichts anderes war als die Umsetzung
eines schon ganz lange gehegten Wunsches, über den ich
mir nur erst einmal selbst hatte klarwerden müssen.
Ich bin in Annweiler am Trifels, irgendwo
im Pfälzerwald.
Der Plan: Die beiden Premiumwege abzuwandern,
die in der Stadt ihren Ausgangspunkt nehmen – erst
den Richard-Löwenherz-Weg, dann den Burgenweg –
und dabei nach Möglichkeit zu vermeiden, allzu viele
unfreiwillige Umwege zu machen.
Denn es ist heiß an diesem Tag, sehr heiß.
Die Sonne funkelt und flimmert über dem Asphalt wie
ein mit mildem Whisky gefülltes Glas in der Abend-
sonne.
Ich stapfe erst einmal los.
Innerhalb weniger Minuten ist es, als hätte ich gerade einen
stundenlangen Tauchgang absolviert. Immer wieder muss
ich mir den Schweiß von der Stirn wischen. Irgendwie ist
es kein Wunder, dass ich heute auf meiner viele Stunden
währenden Tour zwar ein paar Spaziergängern, aber keinem
einzigen Wanderer begegnen werde.
Ich überquere zwei Straßen und trabe dann in die Altstadt
hinein.
Ich müsste nicht allzu viel Fantasie aufbringen, um mich
hier wie ein Markgraf auf einer Reise durch seine Lände-
reien zu fühlen.
Dutzende von Häuserfassaden, wie aus einer spätmittel-
alterlichen Stadt in die Jetzt-Zeit versetzt.
Zwischen den Häusern windet sich ein wirklich malerisches
Flüsschen hindurch, in dem sich ein Himmel von makellosem
Blau spiegelt.
Ich schlage einen großen Bogen über Brücken,
durch Straßen und Gassen und finde mich dann
irgendwann endlich auf dem Marktplatz wieder.
Kann es sein, dass es seit meiner Ankunft noch ein paar
Grad heißer geworden ist?
Vor den Cafés, tief im Schatten der Sonnenschirme,
hocken ein paar Leute, aber auf dem Platz selbst
sieht es eher aus wie in einer Westernstadt unmittel-
bar vor dem Eintreffen einer Bande berüchtigter
Outlaws.
Hier irgendwo muss der Richard-Löwenherz-Weg beginnen.
Nach ein wenig Suchen entdecke ich endlich ein Symbol
mit drei unterschiedlich großen, übereinander angeordneten
Löwen. Und mit einem roten und einem schwarzen Pfeil.
Ich zögere kurz, dann entscheide ich mich, den Weg in der
Richtung des roten Pfeiles abzuwandern.
Es ist wirklich eine Hitze, in der man Austern grillen könnte,
indem man sie einfach auf eine Parkbank legt.
Noch ein bisschen Staub und Sand und ein paar Felswände
und fertig wäre das Death Valley.
Ich bin froh, als ich den Kurpark erreiche.
Endlich ein paar Schatteninseln.
Und von nun an kann ich mich über mangelnden Schatten
nicht mehr beschweren.
Nachdem ich den Kurpark hinter mir habe, wandere ich
zunächst durch einen hellen Sommerwald.
Sonnenstrahlen tanzen auf hellgrünen Blattspitzen.
Im hellen Glanz der Mittagssonne wirken die Formen und
Konturen ringsum weich, filigran.
Dann aber dichteres Blattwerk und schattendunkles
Geäst.
Kein heller Glanz mehr, sondern nur noch ein mattes
Flimmern.
Harte, abgegrenzte Linien und Umrisse.
Die Stämme der Bäume, ein Felsen.
Der Pfad steigt in Serpentinen bergan, zwischen
dunklen Bäumen hindurch und manchmal über bi-
zarres Wurzelwerk, und er wird dabei schmaler und
schmaler.
Trotz der Gluthitze habe ich diese Bewusstheit und Auf-
merksamkeit in mir, die es mir nach einer Tour er-
möglicht, aus einem Übermaß an Wahrnehmungen zu
schöpfen. Ich marschiere nicht etwa nur als funktionstüchtiger
Cyborg durch die Gegend, der nichts von seiner Umgebung mit-
bekommt und nur roboterhaft Schritt nach Schritt macht.
Wäre ja auch noch schöner.
Dann liegen die Serpentinen hinter mir und ich lege die
längst fällige Mittagspause ein.
Ich sitze auf einer Bank im Schatten mit Blick auf den Anebos-
Burgfelsen, der weit über die Bäume hinausragt, und auf Burg
Trifels.
Nach einer Viertelstunde wandere ich weiter.
Der Pfad führt stetig bergauf.
Erst dezent, dann immer steiler, Kilometer um Kilometer.
Ich gehe ganz am Rande des Pfades, in den ruhigen, reglosen
Schatten.
Wie weich das Sonnenlicht auf den Blättern und den Ast-
spitzen tanzt!
Dann kann ich plötzlich weit über die Wipfel der Bäume
hinwegschauen, über Dutzende von Hügelkuppen vor einem
blau schimmernden Horizont.
Ich spüre die Weite, sehe sie nicht nur, denn sie teilt sich nicht
nur meinen Augen mit. Ein Echo davon hallt irgendwo in
meinem Innern nach.
Es sind wieder einige jener mittlerweile zahllosen Augenblicke,
in denen der Zwang der Unterscheidung in richtig und falsch sich
vollkommen verflüchtigt. In denen ich mich einfach ziellos dem
Strom meiner Gedanken überlasse und abwarte, was pas-
siert.
Viel besser geht es nicht mehr.
Vor der Hitze gibt es heute kein Entrinnen. Sobald ich aus
den Schatten hinaustrete und mich unter der prallen Sonne
fortbewege, habe ich den Eindruck, dass jemand ein Lager-
feuer auf meiner Schädeldecke entzündet, und wenn ich es
mal eine Viertelstunde versäume, etwas zu trinken, fühlt
meine Kehle sich an, als hätte ich eine Glasscherbe ver-
schluckt.
Und dennoch: Ich bin mit positiver Energie angefüllt wie
Apnoetaucherlungen mit Atemluft.
Ich bin nicht mehr weit vom Rehbergturm ent-
fernt.
Wenn ich den Blick nach oben richte, kann ich ihn
zwischen den Bäumen schon erkennen.
Ich stapfe an einigen Felsen vorüber. An dem größten
davon führt der Pfad ganz nahe vorbei, so dass ich für
ein paar Meter in lückenlosem Schatten dahinwandere.
Ich hoffe, von irgendwoher einen Luftzug zu
erhaschen, aber alles ringsum – Grasspitzen, Blätter,
Zweige – ist reglos wie der Fels selbst.
Schon seit einiger Zeit habe ich das unangenehme Gefühl,
dass irgendetwas nicht so ist, wie es sein sollte, und mit
einem Mal wird mir bewusst, was es ist: Wie auch immer
es geschehen konnte, aber inzwischen bin ich nicht mehr
auf der roten Variante des Wanderpfades unterwegs, sondern
auf der schwarzen.
Halb so wild.
Aber damit steht natürlich fest, dass ich mich auch heute wie-
der in der Kunst des Improvisierens üben muss.
Ein paar Minuten später stehe ich auf der Aussichts-
plattform des Rehbergturms.
„576 Meter über NN“ lese ich auf einer der Zinnen.
Die Sicht in die Ferne könnte kaum klarer sein.
Bewaldete Höhenrücken, soweit das Auge reicht, und
im Vordergrund, zum Greifen nahe, wieder Burg Trifels.
Der Hügel, auf dem sie steht, sieht ganz so aus, als
würde der Weg zur Burg hinauf, den ich ja auch
noch vor mir habe, lang und steil werden. Immerhin
liegt sie unübersehbar deutlich tiefer als der Rehberg-
turm, was erfreulicherweise vermutlich bedeutet,
dass ich den schwierigsten Teil der heutigen Tour schon
hinter mir habe.
Ich steige vom Turm wieder hinab und trabe anschließend erst
einmal ein paar hundert Meter auf dem Pfad zurück, den ich
gerade gekommen bin. Der Unterschied zu vorhin: Endlich,
endlich laufe ich mal bergab.
Zum allerersten Mal an diesem Tag habe ich das Gefühl, dass
meine Beine sich so leicht und rasch bewegen, als
würde ich auf einer Rolltreppe den Berg hinunterlaufen.
Ich nehme immer mehr Geschwindigkeit auf.
Alles Schwere zieht sich aus meinen Gedanken zu-
rück.
Ich spüre die Ruhe in mir, die Leichtigkeit des Geschehen-
lassens.
Ich genieße es, in einen anderen, schnelleren Rhythmus
zu kommen beim Gehen.
Ich atme.
Ich gehe.
Ich atme.
Ich habe beinahe den Eindruck, die Augen schließen zu
können und irgendwie würde ich es dennoch schaffen, nicht
vom Pfad abzukommen.
Ich passiere einen Brunnen, laufe an ein paar Felsen
vorüber, und irgendwann erreiche ich eine Stelle, die
ich wiedererkenne, weil ich schon einmal da vorüber-
gekommen bin, nur aus einer anderen Richtung.
Es dauert ein paar Augenblicke, aber dann geht mir ein
Licht auf: Das ist exakt die Stelle, an der ich von
der roten Wegmarkierung abgekommen und auf die
schwarze geraten bin.
Den Weg, den ich gerade bergab gelaufen bin, hätte
ich eigentlich bergauf bewältigen müssen.
Zeit für ein paar Überlegungen.
Soll ich allen Ernstes auf demselben Weg nach Annweiler
zurückkehren, den ich gekommen bin, also die Serpentinen
hinab und dann bis zum Kurpark?
Diese Variante verwerfe ich, ehe ich sie auch nur mit einem
einzigen ernsthaften Gedanken in Erwägung gezogen habe.
Aber ein paar Minuten zuvor habe ich an einer Abzweigung einen
Wegweiser zur Burg Trifels gesehen.
Also stapfe ich wieder den Berg hinauf, bis ich auf jenen Weg-
weiser stoße.
Eines ist augenscheinlich: Sollte ich irgendwann einmal Angst
vor dem Aufbruch ins Ungewisse gehabt haben, dann hat sie
sich inzwischen in quasi nicht mehr vorhandene Bestandteile
aufgelöst.
Mittlerweile vergeht kaum eine Wanderung, bei der ich nicht
in irgendeiner Form von meinen ursprünglichen Plänen ab-
weiche.
Für die nächsten Kilometer orientiere ich mich nun an einem
grünen Dreieck.
Ein paar hundert Meter trabe ich auf einem schattigen, sanft
geschwungenen Pfad vor mich hin, dann biege ich auf einen
schmalen Saum ab.
Von nun an laufe ich mir fast einen Knoten in die Beine, so
chaotisch mäandert der Weg durch den Wald. Ich bin schon
froh, wenn ich wenigstens mal 10 Meter am Stück geradeaus
laufen kann.
Immerhin aber ist das grüne Dreieck beruhigend oft an ir-
gendeinem Baum zu sehen.
Dann stehe ich am Rande einer Straße mitten im Wald.
Ich sehe eine Bushaltestelle, einen Parkplatz und ein paar
Wegweiser. Annweiler, Klingenmünster und noch ein paar
andere Ortsnamen sind darauf zu lesen.
Der Pfad mit dem grünen Dreieck führt auf der anderen
Seite der Straße in den Wald hinein.
Ich halte mich nicht lange auf, sondern marschiere
weiter.
Ich mache aber kaum zwanzig Schritte, dann sehe
ich plötzlich das Symbol des Burgenweges vor mir,
jenes zweiten Premiumweges also, den ich
ursprünglich mal von Beginn an hatte abwandern
wollen. Auf den heute noch zu treffen, damit habe ich
nun wirklich nicht mehr gerechnet. Zumindest nicht
vor Erreichen der Burg.
Noch bevor mir mein Entschluss selbst so richtig be-
wusst wird, bin ich bereits auf den Burgenweg
abgebogen und stapfe über Holzstufen und Wurzel-
geflechte den Hang hinauf. Später kommen in un-
regelmäßigen Abständen auch noch Steine hinzu.
Der Pfad wird immer steiler.
Manchmal blitzt es zwischen den Stämmen auf, wenn ein paar
Sonnenstrahlen irgendwie doch den Weg durch die dicht bei-
einander stehenden Bäume gefunden haben.
Dann fängt irgendetwas meinen umherwandernden Blick
ein. Ein paar Augenblicke lang ist es für mein Auge nicht mehr
als irgendeine visuelle Unregelmäßigkeit, ein verwittertes Grau
in all dem grünen Leuchten ringsumher. Etwas Großes, Unbeweg-
liches.
Ich verharre mitten in der Bewegung und spähe zwischen den
Bäumen hindurch.
Dann erkenne ich, was es ist: Ein Felsen, groß wie ein versteinerter
Riese.
Am Ende des Anstiegs sehe ich jedoch, dass es
sich keineswegs nur um einen einzigen Felsen handelt,
sondern um ein richtiges Felsmassiv, eine Ansammlung
zerklüfteter, zerfurchter Felsgesichter.
Der Boden unter meinen Füßen ist abschüssig und
steinig.
Ein Glück, dass es in den letzten Tagen nicht geregnet
hat und die Steine trockener sind als Dünensand aus
der Atacamawüste. Andernfalls hätte ich hier jetzt ein
Problem.
Wenig später befinde ich mich auf einem fast schon
zu langweiligen Waldweg.
Lichtgarben explodieren zwischen den Baumkronen.
Noch etwa einen Kilometer verläuft der Weg stetig bergab,
dann sehe ich Burg Trifels über mir auf ihrem Felsen,
scharf konturiert gegen den Sommerhimmel.
Der finale Anstieg zur Burg nimmt nur noch
eine knappe Viertelstunde in Anspruch.
Endlich kommen mir mal ein paar Spaziergänger ent-
gegen.
Burgbesucher, nehme ich an.
Als ich aber oben ankomme, muss ich völlig über-
rascht zur Kenntnis nehmen, dass das Burgtor
verschlossen und somit die Burg nicht zugänglich
ist.
Nun gut, dann betrachte ich die Burg eben nur von
außen. Und lasse meinen Blick von der Weite der
Landschaft einfangen.
Wie gehabt: Viele Hügel, viel Wald, viel Horizont.
Von der Burg aus laufe ich einen breiten, geschwungenen
Pfad hinab, auf dem nirgends ein Wandersymbol zu sehen
ist, und nach einer gewissen Zeit stellen sich bei mir die
ersten Befürchtungen ein, dass mich der Weg wieder einmal
irgendwohin führt, wohin ich gar nicht kommen will.
Es zu schätzen, auf Irrtümer und Umwege zurückblicken
zu können, bedeutet schließlich nicht, dass man stets und
überall Lust auf Extrakilometer hat, und es ist auch kein
Naturgesetz, dass man aus allem, in das man hineingerät,
automatisch auch wieder herausfindet. Das hat ja aller-
spätestens die Nacht auf der Bank irgendwo im Spessart
gezeigt.
Mit einem Mal hört der Wald auf und ich renne ungebremst
gegen eine Hitzewand.
Ich stelle den Rucksack ab und einen Herzschlag lang ist ein
unbestimmtes Gefühl in mir, das mir sagt, dass ich noch einen
ganz langen, ungewissen Weg vor mir habe.
Aber diesmal täuscht mich dieses Gefühl zum Glück.
Nicht einmal die Ahnung eines Lidschlags später fällt mein
Blick auf einen Wegweiser: „Annweiler 3 Kilometer“.
Ich bin so perplex, dass ich zweimal hinschauen muss, ehe
ich es glaube.
3 Kilometer, das bedeutet, ich bin praktisch am Ziel.
Wenn ich mit irgendetwas nicht gerechnet habe, dann damit.
In den nächsten zwanzig Minuten lasse ich mich ein-
fach wie von einer Sonnenwindströmung erfasst den
Pfad hinabwehen.
Das Wesen meiner Wahrnehmungen ebenso wie meiner
Gedanken ist jetzt Flüchtigkeit. Jeder Eindruck zerfällt
bereits im Entstehen.
Dann aber, für ein paar wenige Sekunden, fällt mir
plötzlich sehr deutlich die Sommertagsstille auf, und
für diese wenigen Sekunden bin ich noch einmal ganz
bei mir selbst und wie ein Glitzern auf den Wellen,
wie ein Funkeln in klarem Flusswasser leuchtet diese
Stille auch dann noch weiter in meinem Inneren, als
sie längst schon nicht mehr existent ist.
Wenig später trotte ich am Rande des Kurparks vorüber
in Richtung Innenstadt.
Kein kühler Atem des Waldes mehr, der die Hitze ab-
mildert, aber für diesen letzten Kilometer meiner heu-
tigen Wanderung ist das nicht mehr von Bedeutung.
Einmal mehr ein toller Beitrag. Wie viele Kilometer hast Du diesmal zurückgelegt?
Gruß,
Sylban
Danke für die postive Resonanz.
Es dürften alles in allem diesmal so um die 28 Kilometer gewesen sein, keine meiner längsten Touren, aber immerhin herrschten auch Temperaturen von 37 Grad.
Beste Grüße
Torsten
Lieber Torsten, seit deiner 1. Wanderung ist viel passiert.
1000 Touren, 1000 Orte hast du damals als Hirngespinst verworfen, da es nicht realisierbar sei. Mag stimmen, aber du hast ja noch so viele Jahre Zeit, auf Wanderschaft zu gehen und du machst ja die Touren in immer kürzeren Abständen, also wer weiß….
Seit deiner 1.Wanderung lese ich nun alle Berichte und bin nach wie vor von deinen Erzählungen begeistert. Du hast mir viele schöne Stunden bereitet.
Du denkst in deiner Tour 40 zurück zu deinen Anfängen, an deine damals noch unklaren Vorstellungen, deine in der Erinnerung vorhandenen Wahrnehmungen, an die vielen Pfade und Wege und deinen lang gehegten Wunsch. Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Was daraus entstanden ist, sind für uns Leser sehr eindrucksvolle und wunderschöne Wanderungen.
Die Wanderungen sind immer anspruchsvoller und länger geworden. Schnee, Kälte, Regen und große Hitze konnten dich wirklich nie von deinen Touren abhalten.
Du hast auf deiner Tour 40 wieder soviel erlebt, du erzählst sie so abwechslungsreich und spannend, sodass man fast vergisst welch grosse Arbeit dahinter steckt.
Also, da sage ich doch mal sehr herzlichen Dank für Deinen Kommentar!:-)
Es freut mich wirklich sehr, dass Dir die Schilderungen meiner Touren so gut gefallen.
Ich bin manchmal selbst erstaunt, wie sich die Sache entwickelt hat. Niemals hätte ich anfangs damit gerechnet, Mehrtageswanderungen zu unternehmen und Tagestouren, die inzwischen nicht selten 40 Kilometer und länger sind.
Um aber keinen falschen Eindruck zu erwecken: Es geht mir nicht darum, immer längere und immer schwierigere Wanderungen zu unternehmen, meine gestiegene Fitness ist nur Mittel zum Zweck. Ich habe dadurch eben die Möglichkeit, meine Touren abwechslungsreicher zu gestalten und ich kann das Selbstvertrauen haben, mich auf sehr weite Wege einzulassen, ohne befürchten zu müssen, dabei zu scheitern.
Ich bin jedenfalls gespannt, was noch vor mir liegt.:-)
LG
Torsten
Ein wunderbarer Bericht, der den Leser/die Leserin wieder einmal “an Deiner Seite gehen lässt”.
Grüße,
Mata
Puh, atme ich aus – das war sehr warm und mit Unsicherheit verknüpft,
die sich beim Lesen deutlich übertragen hat!
Liebe Grüße,
Silbia
Ja, kaum überraschend, dass ich der einzige Wanderer gewesen bin, der an dem Tag dort unterwegs war.:-) Dennoch hat auch diese Tour Spaß gemacht und mittlerweile habe ich sowieso den Eindruck, dass ich mit so ziemlich jedem Wetter – zumindest in unseren Breiten – zurechtkomme.
Vielen Dank für Deinen Kommentar!:-)
LG
Torsten
Hitze, Gluthitze, Anstiege, wieder mal ein Verlaufen … Ich war beim Lesen jedesmal erleichtert, wenn du von zumindest teilweise schattenspendenden Waldwegen schriebst. Woher nimmst du die Kraft, den Willen, während so einer Tour (Tortur) nicht einfach abzubrechen, aufzugeben? Nein, das käme für dich nicht infrage, ich weiß. Und dabei bist du tatsächlich noch in der Lage, bei gnadenlos hohen Temperaturen die Gegend, das Wandern zu genießen – kam bei deiner wieder sehr schönen, lesenswerten Schilderung deutlich zum Tragen, lieber Torsten. Sommertagsstille, was für ein schönes Wort! Nicht zum ersten Mal sage ich dir, wie sehr mir dein außergewöhnlicher Blog gefällt. Danke!
Ganz liebe Grüße
Jana
Vielen Dank, liebe Jana.:-)
Irgendwie ist Aufgeben oder Abbrechen ein Unterprogramm in meinem Gehirn, das nicht so richtig funktioniert, wie es scheint.:-)
Wobei das natürlich trotzdem vorkommen kann, klar. Bei dieser Tour hier wusste ich vorher genau, worauf ich mich bei der Hitze einlasse und Schlimmeres, als das was ich vorher erwartet habe, ist dann auch nicht passiert.
Dass ich die Wanderung auch diesmal genießen konnte, lag nicht zuletzt natürlich auch an der wirklich guten und empfehlenswerten Strecke. Viel Wald, viele Ausblicke, dazu dieses Felsmassiv, das war schon sehr, sehr ansprechend.
Vielen Dank noch mal für deinen Kommentar, liebe Jana.
Liebe Grüße
Torsten
Meine Bewunderung für dieses Projekt, das dich körperlich und auch geistig herausfordert. Ich bin ein wenig in Gedanken mitgegangen, und ich muss sagen, mir wurde es schon vorstellungsmässig zu heiss und zu anstrengend. Deine bildhafte Ausdrucksweise lässt vor meinem inneren Auge die Wanderung lebhaft auferstehen, danke für dieses Miterleben. Selbst hätte ich kaum den Willen und die Ausdauer solches zu unternehmen.
Alles Gute für dich und neben der Anstrengung viele wunderbare Momente der Sommertagsstille.
Liebe Grüsse
Wasserfrau vom Twitter
Vielen Dank für diesen schönen Kommentar!:-)
Letztlich ist es so, dass ich bis zu einem gewissen Grad von den äußeren Umständen unabhängig geworden bin, so dass ich das Gehen und die Eindrücke und Wahrnehmungen dabei auch bei unangenehmen Gegebenheiten genießen kann. Und im Grunde hatte jede Wanderung – egal, wie widrig die Umstände gewesen sein mögen – tolle Momente, die ich nicht missen möchte. Und zugleich ist die Neugier auf neue Touren nicht verlorengegangen, sondern eher noch gewachsen.
LG,
Torsten