• TOUR 10 – KUSEL: BAHNHOF – BURG LICHTENBERG – BAHNHOF

    Am Morgen, nach einer beinahe schlaflosen Nacht, fühle ich mich zunächst, als hätte ich seit dem Urknall kein Auge mehr zugetan. Als Maßeinheit für die Geschwindigkeit, mit der ich mich bewege, reicht Meter pro Minute locker aus. Die frische Luft draußen bringt mich jedoch bald auf Trab. Bei meiner Ankunft in Kusel erwartet mich ein Postkartenfirmament. Selbst wenn man kurz die Augen schließt, ist es noch so hell, als würde man in einer zerplatzten Kugel aus reinem Licht stehen. Ich habe bei meinen Wanderungen der letzten Wochen so viele Orte gesehen, über denen der Blues lag, dass ich nichts gegen diese Abwechslung einzuwenden habe. Allerdings habe ich bereits während der…

  • TOUR 9 – THOLEY: ABTEI – „SCHAUMBERGER TAFELTOUR“

    Ich hasse es, einen Wanderbericht schon wieder mit dem Wort eigentlich beginnen zu müssen, Es ist ein Wort, das sich bei allzu häufigem Gebrauch nach Versagen anhört, nach dem Verfehlen von Zielen, nach Scheitern, nach Ausrede. Diesmal jedoch handelt es sich um etwas völlig Banales. Ursprünglich war für diesen Tag eine Wanderung zu zweit vorgesehen, und zwar in Kusel. Von dort sollte es in Richtung Burg Lichtenberg gehen, der längsten Burgruine Deutschlands. Diese Wanderung wird jetzt aus verschiedenen Gründen eine Woche später stattfinden. Ich vergeude nicht viel Zeit damit, eine Alternative ausfindig zu machen, sondern entschließe mich kurzfristig, einen Premiumwanderweg abzuwandern, zu dem ich nur ein paar Kilometer Anreise habe.…

  • TOUR 8: VON KOMPROMISSEN UND ENTSCHLÜSSEN

    Kapelle Macherbach – Schloss Buseck – „Großer Kapellenweg“ (teilweise) Diese Wanderung ist ein Kompromiss. Ein Kompromiss zwischen Unvernunft und Selbsterhaltung. Ich will unbe- dingt wandern, komme aber nicht umhin, der Tatsache Rechnung zu tragen, dass ich leicht erkältet bin. Die Erkältung ist zwar bereits dabei, sich zu verabschieden, aber ein vereinzeltes Husten zeigt mir, dass sie immer noch auf ihre Chance lauert.   Wie auch immer, ich reagiere auf die Umstände und suche mir eine Strecke aus, die praktisch vor meiner Haustür liegt. Um mich schon ein wenig in Schwung zu bringen und an die Bewegung zu gewöhnen, fahre ich die paar Kilo- meter zum Ausgangspunkt der Tour mit dem…

  • TOUR 7 – ZWEIBRÜCKEN: BAHNHOF – TSCHIFFLICK – TROMPETENHÜGEL

    Das wirklich Substanzielle am Wandern, das, was mich letztendlich dazu bringt, es überhaupt zu tun, ist das Gehen. Nicht das, was ich sehe, nicht das, was ich erlebe, nicht die Städte, nicht die Sehenswürdigkeiten, nicht einmal die Natur. Nein, es ist das Gehen, die Bewegung.   Die anderen Dinge sind auch wichtig, denn sonst könnte ich ja einfach jeden Tag um den Häuserblock joggen. Aber weder jedes einzelne davon für sich genommen noch alle zusammen wären Anreiz genug.   Für mich als Autor liegt es natürlich nahe, das Gehen als Quelle der Inspiration zu nutzen. Es ist erwiesen, dass körperliche Bewegung die Konzen- trationsfähigkeit steigert. Im Gehen denkt es sich…